Flugziele/Schottland
Schottland

Neben dem Westen Irlands und dem Südwesten Englands ist Schottland wohl die fliegerisch schönste Gegend der Britischen Inseln! Auch für mich ist Schottland ein absolutes Highlight, so dass ich bereits zahlreiche Male verschiedene Teile des hohen Nordens beflogen habe. Wie so oft bei Reisen in die nördlichen Länder gilt: wenn das Wetter gut ist, dann ist's traumhaft; wenn aber nicht, ist's manchmal eben etwas dröge. Aber insgesamt ist das Wetter in Schottland meist deutlich besser als sein Ruf. Schlechtes Wetter dauert selten wirklich lange an.

Achtung: seit 2024 dürfen einige der schottischen Plätze, insbesondere einige kleine Inselplätze, nicht mehr für internationale Flüge verwendet werden (das war früher anders). Nun wird man zwar in der Regel nicht von Frankreich oder gar Deutschland direkt nach Schottland fliegen, aber es sind ja vor allem Flüge zwischen Schottland und Irland, sowie Schottland und den Faröer Inseln, Island und Norwegen denkbar. Das geht eben bei ein paar Plätzen jetzt nicht mehr. Für Details siehe den Abschitt "Zoll & Einreise".

1. Die Hebriden

Die Hebriden sind eine größere Gruppe von Inseln im Westen Schottlands. Unterteilt werden sie in die Inneren und die Äußeren Hebriden. Sie sind klimatisch teilweise vom Golfstrom beeinflusst und haben daher ein recht mildes Klima. Außerdem aber vor allem eine tolle nordische Landschaft und traumhafte Strände. Glücklicherweise haben viele dieser Inseln einen eigenen Fluglatz.

Isle of Mull / Glenforsa Airfield

Der kleine Flugplatz "Glenforsa" auf der Hebrideninsel Mull ist wohl - neben Venezia Lido :-) - einer der schönsten Grasplätze Europas, denn er ist landschaftlich traumhaft gelegen. In den 70er Jahren fand hier sogar regelmäßiger, kommerzieller Luftverkehr statt. Seit 1980 wird der Platz nur noch privat und für Rettungszwecke genutzt.

Der Anflug auf die zumeist genutzte Piste 26 ist völlig hindernisfrei. Sie ist großzügige 780 Meter lang (wenn auch der gemähte Teil etwas schmal ist) und fällt nach Süden (also quer zur Pistenachse) etwas ab. Der unmittelbare Anflug auf die 08 ist ebenfalls hindernisfrei; weiter westlich steigt das Gelände allerdings etwas an, so dass man dort die Platzrunde (immer auf der Meerseite) etwas enger fliegen muss.

Das berühmte "Glenforsa Hotel" liegt direkt neben der Piste; wer hierher kommt, sollte unbedingt mindestens eine Nacht bleiben, um einmal in Ruhe den Sonnenuntergang über dem Sound of Mull zu erleben, die sehr gute Küche des Restaurants zu geniessen und den Abend gesellig an der Bar ausklingen zu lassen. Das beste, was Fliegen in UK zu bieten hat!

Seit 2015 wird der Flugplatz direkt von den Betreibern des Hotels gemanaged. Dies bedeutet auch, dass der Platz dieselben "Öffnungszeiten" wie das Hotel hat, also in der Regel von Anfang April bis Mitte Oktober. In den Monaten April und Oktober grasen allerdings häufig Schafe auf der Piste, weshalb die vorige Anmeldung dann umso wichtiger ist (ggf. ist aber dennoch voriger tiefer Überflug notwendig, um die Schafe von der Bahn zu jagen). Aber PPR ist natürlich trotzdem immer notwendig, alleine schon, um sich über den Zustand der Piste zu erkundigen.

Die Namen des Betreiberehepaars sind Brendan und Allison Walsh. Brendan ist selbst Pilot und hatte einige Jahre eine Stearman am Platz. Die schönen Zimmer des Hotels sind im Blockhüttenstil gehalten und kosten für zwei Personen mit Frühstück ca. 115 Pfund, was sicher nicht billig, aber hinsichtlich des unvergesslichen Erlebnisses, letztlich noch in Ordnung ist. Es gibt einen dazugehörigen Pub mit tollem Landschaftsblick. Das Essen (im Restaurant oder im Pub, egal) ist exzellent, insbesondere die lokalen Meeresfrüchte. Man fühlt sich rundum wohl, auch dann, wenn das Wetter mal nicht so perfekt ist.

Vorab sein Zimmer zu reservieren ist vor allem im Hochsommer, vor allem an den Wochenenden sehr sinnvoll, denn das Hotel ist nicht nur bei Fliegern beliebt. Checken und buchen kann man telefonisch, oder auch bei free-to-book. Andererseits sollte man erst dann definitiv buchen, wenn man halbwegs sicher ist, wettermäßig auch anzukommen, denn obwohl Glenforsa irgendwo ein "Fliegerhotel" ist, wird in der Regel keine pilotenfreundliche "Cancellation-Policy" verfolgt. In einigen Fällen ist es am besten, man ruft ein paar Tage vorher an, um zu fragen, ob es für die Nacht x noch Zimmer gibt. Allison wird das dann ggf. als "lose" Buchung festhalten. "Zur Not" gibt es ca. 200 Meter weiter noch ein Bed'n Breakfast, das "Tigh An Solas". Aber das ist natürlich kein Vergleich zum Glenforsa Hotel.

Die Isle of Mull ist auch insgesamt sehr schön. Es lohnt sich sehr, die Insel mit einem Mietwagen zu erkunden. Man kann hierfür hier probieren: www.mullselfdrive.co.uk (in Craignure) und bei Mackay's/Harbour Garage (+44 1688 302103) in Tobermory. Ein Taxi bekommt man unter 07510195989.

Insbesondere die "Nordrunde" über Tobermory (sehr hübscher kleiner Hafenort, Essen im "Café Fish"), die Galway Bay (wo Hartgesottene im Hoch- und Spätsommer sogar baden) und die Isle of Ulva ist eine schöne Tagestour. Auch ein Ausflug auf die historisch bedeutsame Insel Iona macht Spaß. Auch das ein paar Kilometer südlich des Platzes gelegene Craignure Castle (für zahlreiche Kinofilmaufnehmen genutzt) ist besichtigenswert. Man muss sich allerdings an das Linksfahren gewöhnen, sowie daran, dass die meisten Straßen "single-track" sind, also insgesamt nur einspurig, mit gelegentlichen "passage bays" zum Überholen. Außerdem sollte man (wie immer in Schottland und Irland) mit Schafen auf der Straße rechnen.

Außerhalb der Einfahrt zum Flugplatz fährt auch ein Linienbus (nach Tobermory) vorbei, aber die Frequenz ist eher gering. (Allison hat den Fahrplan hierfür). 2,5 Kilometer vom Platz entfernt liegt der Ort Salen, wo man etwas einkaufen kann, etc. Man kann dort in ca. 30 Minuten hinlaufen.

Noch ein paar fliegerische Infos zu Glenforsa:

Die Landegebuhr (beim Hotel zu bezahlen) beträgt bar nur 10 Pfund (in bar, sonst 12,50 Pfund) und es gibt keine Parkgebühren. Die Winde an diesem Platz können schon mal ganz schön tückisch sein. Auf keinem anderen Platz habe ich es so oft erlebt, dass der Wind an den einen Schwelle aus Ost und an der anderen Schwelle aus West kommt! Daher stetes Vorsicht; insbesondere aber bei südlichem Wind, welcher für Tubulenzen sorgt. Es gibt deshalb gleich drei Windsäcke am Platz.

Aufpassen sollte man insbesondere im Frühjahr, sowie nach langen Regenfällen, auf die ggf. etwas weiche Piste. Insgesamt aber hält sie sich meist sehr gut und sie ist stets sehr eben, fast wie in Golfrasen. Für einen Besuch von Glenforsa empfiehlt sich insbesondere die Zeit von Anfang Mai bis Ende September. Wichtig ist aber vor allem, sich ein halbwegs gutes Wetterfenster auszusuchen.

Die Webseite des Glenforsa Hotels findet man hier: www.glenforsa.com

Alle Infos zum Flugplatz gibt es nochmal hier: www.glenforsa.com/airfield. Der Platz hat keine ICAO-Kennung.

Es gibt auch ein jährliches Fly-In; siehe dazu den Abschnitt Airshows & Fly-Ins.

Seit 2022 hat das Eigentümerehepaar das Hotel zum Verkauf (allerdings für viel Geld) ausgeschrieben. Während das Hotel sicher auch in Zukunft weiterbestehen wird, ist dieser mittelfristig anstehende Wechsel allerdings sicher eine Gefahr für den Fortbestand des Flugplatzes. Ob der Council (dem der Platz gehört) eine Notwendigkeit hat, den Platz weiter zur Verfügung zu haben, ist fraglich. Man wird es abwarten müssen. Wer ganz sicher möchte, diesen einmaligen Platz und seine einmalige Umgebung noch zu erleben, sollte aber möglichst bald los!

Oban (EGEO)

Oban ist nicht Teil der Hebriden, da es sich um eine Stadt an der Festlandsküste handelt; sie liegt aber nur weniger Kilkometer entfernt von der Isle of Mull und ist wie gesagt ein klassischer Fixpunkt auf einer Hebridentour, vor allem, da es hier Avgas und Jet gibt. Das "Tor zu den Hebriden" wird Oban auch genannt.

Oban ist heute ein gut ausgebauter Platz mit auch ein wenig Linienbetrieb mit Islandern (Hebridean Air Services). Es gibt aber keine Instrumentenanflüge, zumal Hindernissituation nördlich des Platzes nie Instrumentenanflüge zulassen würde. Man muss daher die Platzrunde dort auch sehr eng fliegen.

Es gibt hier und da etwas formalistische Verfahren am Boden (u.a. die Hi-vis-Pflicht, welche hier wirklich ernst genommen wird), aber im Prinzip ist es ein sehr guter Platz mit toller Szenerie rundherum.

Es bleibt aber bei (Schottland-typisch) relativ begrenzten Öffnungszeiten. Sie sind auch nahezu an jedem Wochentag etwas anders. Mit einem Argyll & Bute Council "out-of-hours permit" (kostet für eine Woche nur ein paar Pfund) darf man hier aber auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten landen (sehr sinnvoll, da die offiziellen Öffnungszeiten wie gesagt nicht die besten sind, sprich es wird vor allem recht früh am Nachmittag geschlossen).

Wie fast überall in UK ist für das Landen generell PPR notwendig. Avgas getankt wird per Self-Service/Kreditkarte an einer festen Tankstelle (das Bezahlterminal ist an der Seite des Terminalgebäudes), wo der Sprit auch für schottische Verhältnisse noch preislich hallbwegs ok ist. Trotz Self-Service ist das Tanken aber nur währen der "offiziellen" Öffnungszeiten des Platzes möglich. Außerdem gibt es einen Achtung: es gibt hier kein Jet-A1! Die Landegebühr (inklusive 24 Stunden Parken) beträgt 27 Pfund für Flugzeuge zwischen 1 und 1,5 Tonnen MTOW. Es gibt leider kein Restaurant am Platz, nur ein kleine Snackbar.

Übrigens eignet sich Oban absolut nicht nur als Fuelstop; auch ein Tag Aufenthalt oder eine Übernachtung in der Stadt hat ihren Reiz (speziell nachdem man womöglich irgendwo auf den Hebriden ein paar Tage in ziemlicher Einsamkeit erlebt hat). Das Personal am Schalter im Terminal ist sehr freundlich und informiert bereitwillig über Busfahrzeiten sowie Hotels und Restaurants in Oban, etc. In der Tat lohnt sich für die Fahrt nach Oban preislich der Bus (fährt direkt vom Flugplatz ca. alle 30 Minuten und braucht ca. 20 Minuten). Aber auch ein Taxi kostet nicht allzu viel (max. 15 Pfund): ggf. muss man jedoch etwas warten. Für sportliche Leute gibt es am Platz sogar Fahrräder und E-Bikes zu leihen, die man allerdings bei Interesse schon beim PPR-Anruf buchen sollte.

In Oban gibt es viel Tourismus, da die Stadt als "Gateway" für Touren auf die Hebriden fungiert. Speziell am Wochenende ist auch abends einiges los. Sowohl draußen Bierchen trinken als auch im Innenraum Essen kann man schön im "Cuan Mor" direkt an der Hafenzeile an der Bucht. Berühmter ist aber das sehr gute Seafood-Restaurant "Ee-Usk", direkt an der Pier neben der Tourist-Information. Für danach sind das "Sloans" und "The Lorn Bar" gute Pubs. Ordentlich und vor allem günstig übernachten kann man im Regent Hotel. Etwas schöner ist vielleicht das Columba Hotel. Es gibt aber noch viele mehr. Tags darauf kann man erneut wieder problemlos mit dem Bus zum Flugplatz fahren; er fährt direkt vor dem Regent Hotel ab. Ein etwas edleres Hotel am südlichen Ortsrand ist "The Manor House". Im Ort in Oban kann zur Erkundung der Gegend auch Mietwagen bekommen, z.B. bei Flit Self Drive (der allerdings sonntags und sogar auch samstags komplett geschlossen hat).

Z.B. ist Oban auch der noch am besten gelegene Wort, wenn man die durch Harry Porter berühmt gewordene Eisenbahnbrücke "Glefinnan Viaduct" in der Nähe von Fort William vom Bodes aus besichtigen möchte; wer den per Dampflok angetriebenen Zug darüber fahren sehen möchte, muss am späten Vormittag oder Mitte des Nachmittags da sein. Auch das recht berühmte Tal "Glencoe" kann man auf der Autofahrt von Oban in Richtung Fort William besuchen. Direkt östlich von Fort William liegt der Ben Nevis, der höchste Berg Schottlands, welchen man natürlich auch besichtigen und besteigen kann.

Wer hingegen vom Platz gar nicht erst nach Oban fahren will, kann in Platznähe und sogar in Fußmarschentfernung (Nahe der Lochnell Bridge) in den Hotels "Lochnell Arms" oder - etwas schöner, aber auch einen Tick weiter (jenseits der Brücke) - im "The Falls of Lora" essen oder übernachten. Auch das Oyster Inn ist zum Essen gut.

Coll (EGEL) und Colonsay (EGEY)

Coll und Colonsay sind zwei recht einsame, ähnlich große Inseln, die den Inneren Hebriden angehören, aber ca. 70 Kilometer voneinander entfernt liegen. Beide haben einen von der EU gesponsorten ;-) Flugplatz, je mit einer 500 Meter Asphaltbahn. Darüber hinaus haben beide ein Hotel (Coll Hotel bzw. Colonsay Hotel), welches landende Gäste auf Anruf vom Flugplatz abholt (sei es zur Übernachtung, oder sei es nur für ein Lunch).

Allerdings: Zur Landung (auch zu ganz normalen Tageszeiten) ist stets ein so genanntes "out-of-hours-indemnity-permit" vom Argyll & Bute Council notwendig, da der Platz offiziell nur ein paar Mal die Woche für ein paar Stunden wirklich "geöffnet" ist (nämlich dann, wenn Linienflug stattfindet). Für dieses Permit muss man sich an den Flugplatz Oban wenden, einen Antrag ausfüllen, Kreditkartendetails hinterlegen und den Versicherungsnachweis des Flugzeugs vorlegen. Zum Glück ist dieses Permit für Kurzbesuche kostenlos (so genannter "Holiday Voucher"). Die Prozedur ist wohlgemerkt auch rein per e-mail machbar, also ohne vorab in Oban landen zu müssen. Vor jeder Landung auf diesen Plätzen muss man dann allerdings nochmals telefonisch PPR in Oban einholen; die reine Landegebühr (von nur 8 Pfund) wird dann durch Oban von der Kreditkarte abgebucht. Mehr zu dieser Prozedur auch im Abschnitt "PPR".

Beide Plätze werden von Oban aus mit Islandern im Liniendienst angeflogen. Man darf daher nicht auf den (sehr kleinen) Asphaltvorfeldern parken, sondern nur auf den Grasflächen, daher Vorsicht bei unebenem Gelände. Maximal ganz am Rand des Asphaltvorfelds. Außerdem sind High-Vis-Westen "mandatory". Vorsicht: Speziell auf Coll gibt es kaum Handynetz. Man sollte daher, wenn man z.B. vom Hotelpersonal am Platz abgeholt werden will, am besten kurz vor dem Start eine Uhrzeit durchgeben. Theoretisch gibt es allerdings auch noch ein Festnetztelefon im Abfertigungsgebäude, welches in aber im Zweifel abgeschlossen ist. Zu Fuß sind es ca. 30 Minuten zum Hotel/Restaurant. Sehr schöne Strände, z.B. die Kiloran Bay, auf der Westseite der Insel.

Der Anflug auf die 28 in Colonsay führt über etwas höheres Gelände und ist daher in Verbindung mit der kurzen Piste etwas anspruchvoll. Colonsay ist dennoch landschaftlich vielleicht die etwas faszinierendere Insel, während auf Coll insbesondere das Hotel-Restaurant einen guten Ruf hat. Auf Colonsay befindet sich außerdem nur ca. 500 Meter die Straße entlang linker Hand ein kleiner Golfplatz (typisch schottisch, also rustikal und einfach, aber mit tollen Landschaftsblicken). Es gibt praktisch keine Taxis auf den Inseln! In Colonsay kann man bei www.colonsaybikesandboards.co.uk Fahrräder leihen, welche direkt am Platz bereitgestellt werden. Auch hier hat das örtliche Colonsay Hotel einen guten Ruf; es holt einfliegende Gäste vom Platz ab, nicht nur wenn man dort übernachtet, sondern auch "nur" für ein Lunch. Sonst ist es eben ein etwas längerer Fußmarsch. Die Insel Colonsay hat eine gut gemachte Tourist-Infoseite: www.visitcolonsay.co.uk

Barra (EGPR)

Hier, auf der Insel Barra (Äußere Hebriden) ist das legal möglich, was anderenorts in Europa saftig bestraft werden würde: Landen auf dem Strand! Eine der spektakulärsten Dinge, die man in Europa mit einem Privatflugzeug machen kann!

Denn die Pisten des (lizensierten!) Flugplatzes Barra liegen innerhalb einer großen halbkreisförmigen Bucht im Norden der Insel und sind nichts anderes als der trockengefallene Meeresboden. Daher ist logischerweise der Platz nur bei Ebbe anfliegbar, d.h. die Öffnungszeiten variieren täglich; manchmal ist er nur vormittags, manchmal nur nachmittags geöffnet. Die exakten Öffnungszeiten sollte man einen Tag vor dem Flug direkt beim Platz anfragen. Auf diesem Platz darf man (auch mit HIAL-out-of-hours permit) nicht außerhalb der regulären Öffnungszeiten landen. Natürlich ist stets PPR notwendig; wie gesagt am besten am Vortag; dann kurz vor dem Flug noch einmal ein Update geben lassen.

Für Flugzeuge mit Einziehfahrwerk ist der Platz eventuell nicht zu empfehlen, da man möglicherweise das salzige Spritzwasser nur schlecht wieder aus den Fahrwerksschächten bekommt (Korrosion!). Auch die Räder, deren Lager sowie die Bremsen sind besonders anfällig gegenüber Korrosion. Tipp: Nach dem Flug nach Barra in Oban (EGEO) oder Stornoway (EGPO) zwischenlanden; dort kann man mit Süßwasser das Flugzeug gründlich abspülen, was zumindest etwas helfen sollte.

Ansonsten ist der Platz für alle Ein- und Zweimots problemlos, da der Untergrund fest ist und man immer gegen den Wind landen und starten kann. Man muss lediglich bei gerade abziehender Flut auf grössere Wasserpfützen achten; das sieht während des Anflugs schon manchmal etwas gewöhnungsbedürftig aus.

Seit 2016 gibt es in Barra auch zwei veröffentlichte Instrumentenanflüge (jeweils RNAV), allerdings ist die Verwendung dieser Verfahren nur für "approved operators" genehmigt. Ob man dieses Approval auch als Privater erhalten kann, ist mir nicht bekannt. Außerdem sind die Minima (sowohl bei LNAV, als auch bei LPV) relativ hoch.

Die Landegebühr von ca. 27 Pfund (Standard-Landegebühr für alle HIAL-Plätze) ist im Tower zu entrichten, von dort hat man auch einen schönen Überblick über den "Flugplatz" und kann einen Schnack mit den netten AFISOs halten. Es gibt auch ein kleines "Café". British Airways fliegt einmal täglich mit 'ner Twin Otter an. Eigentlich muss hier jeder gelandet sein, der einmal mit dem Flieger nach Schottland kommt.

Übrigens ist auch die Insel landschaftlich von großer Schönheit, mit herrlichen weißen (und sehr sauberen) Stränden (einer davon nur 200 Meter vom Flugplatz) und blumenbewachsenen Dünen. Wie immer ist um dies zu genießen natürlich ein bisschen gutes Wetter von Vorteil, womit der schottische Wettergott natürlich manchmal etwas sparsam ist. Man kann mit dem Flieger auch über Nacht bleiben, indem man den Flugzeug auf den etwas höher gelegenen Teil des Platzes im Bereich des Terminalgebäudes ziehen lässt, wo es mittlerweile auch eine feste Abstellfläche Tie-Downs gibt. Es ist aber dann die Unterzeichnung eines "Disclaimers" notwendig, mit welchem man bestätigt, dass das Parken auf eigenes Risiko erfolgt.

Zum Feststellen der Zeiten von Ebbe und Flut siehe hier. Dort den Cursor auf die Insel Barra bewegen und dann "(Barra - North Bay) auswählen (oder dies im Textfeld eingeben).

Für ein paar Eindrücke von Barra siehe meine Bilder mit dem Titel "Schottland 2008" im Abschnitt "Fotos", sowie die Fotos von "Mit dem Otter an den Strand".

Tiree (EGPU)

Die recht große Insel Tiree liegt schon ca. 60 Kilometer vom Festland entfernt, gehört aber noch zu den Inneren Hebriden. Die Insel ist sehr grün, nahezu vollkommen flach und hat sehr viele tolle Strände. Sie gilt als der Ort mit den meisten Sonnenstunden von ganz UK. Circa In der Mitte der Insel liegt der Flugplatz, welcher über großzügige, gekreuzte Asphaltpisten verfügt, so dass man mit dem Wind in der Regel keine Probleme hat. Es gibt Linienverbindungen u.a. nach Glasgow; der Platz gehört zum "Highlands & Islands Airports"-Netzwerk. Es ist aber hier kein "High-Vis" notwendig. Die Landegebühr beträgt ca. 27 Pfund (Standard-Landegebühr für alle HIAL-Plätze), die man oben im Turm bezahlen kann (nur bar!). Wie immer ist PPR notwendig. Achtung: Der Platz in Tiree schließt wochentags schon schon um 15 Uhr und hat wochenends nur sehr begrenzte Öffnungszeiten. Um außerhalb der regulären Öffnungszeiten starten oder landen zu dürfen, benötigt man im Vorwege das HIAL-"out-of-hours-permit" des Argyll & Bute Council.

Seit 2016 gibt es in Tiree auch zwei veröffentlichte Instrumentenanflüge (jeweils RNAV), allerdings ist die Verwendung dieser Verfahren nur für "approved operators" genehmigt. Ob man dieses Approval auch als Privater erhalten kann, ist mir nicht bekannt. Außerdem sind die Minima (bedenke, nue LNAV verfügbar) ohnehin sehr hoch.

Leider kann man direkt am Platz keine Fahrräder oder Autos leihen, daher hier die Nummern der auf der Insel ansässigen Anbieter für Fahrräder: 07552089419 und Autos: 01879220555. Man kann aber auch zu Fuß von Platz aus in ca. 15 Minuten zum nächstgelegenen Strand gehen. Dort gibt es auch einen kleinen Supermarkt, wo man alles für ein kleines Picknick kaufen kann. Auf dem Weg zurück zum Flugplatz, auf der rechten Seite, gibt es ein "Caf", wo man sich stärken kann (Aisling's Kitchen / The Cobbled Cow, am Wochenende geschlossen). Ein paar hundert eter weiter, an der Ecke zur Hauptstraße, gibt es ein gutes (modernes, aber familiär geführtes) Hotel mit Restaurant, das ""Reef Inn".

Gigha

Info: Dieser Flugplatz steht seit Anfang 2022 leider nur noch für Ultraleichts (und Helis) zur Verfügung. Es hat damit zu tun, dass es in den letzten Jahren mit vertretbarem Aufwand unmöglich war, für entsprechende Tragbarkeit der aufgrund der Untergrunds recht weichen Piste zu sorgen. Schade, aber ehrlich gesagt war die Piste schon immer für die etwas schwereren Maschinen problematisch. Auch mit einem LSA, Buschflugzeug, o.ä. dürfte eine Landung je nach Witterung möglich sein.

Gigha (ausgesprochen: "Gija", mit weichem "j") ist eine sehr hübsche, recht kleine Insel im Südwesten der Hebriden, westlich der größeren Halbinsel Kintyre gelegen. Auch hier gibt es einen Flugplatz, allerdings ist die Piste raues Gras (nutzbar sind nur noch 400 der ehemals insgesamt 720 Meter) und tendiert stark (viel mehr als z.B. Glenforsa) dazu, ziemlich weich zu sein. Sie ist auch bei weitem nicht so gut gepflegt wie jene in Glenforsa. Schafe "kümmern" sich darum. Betreiber des Platzes ist der Isle of Gigha Heritage Trust. PPR wird nicht unbedingt gefordert. Man kann von dort auch keine qualifizierten Infos zum aktuellen Platzzustand einholen. Also: nur mit geeignetem Gerät versucne. Die 25 hat am Ende auch eine deutliche Steigung. Also, Vorsicht! in der Parkfläche sind (allerdings gut sichtbar) zwei große Steine im Boden eingelassen. Landegebühr (10 Pfund) per honesty box am Platz oder auch per aerops. Er hat keine ICAO-Kennung.

Dennoch: mit einem geeigneten Flugzeug ist Gigha sehr zu empfehlen. Zum Essen sehr empfohlen wird "The Boathouse", wo es guten Seafood gibt. Die allgemeine Website der Insel findet sich hier.

Jura

Eine geografisch recht interessante Insel mit drei etwas pyramidenförmigen Bergen in der Mitte (Papa of Jura). Außerdem ebenfalls bekannt für ihren Whiskey. In der britischen ICAO-Karte ist hier ein ganz kleiner "Flugplatz" eingetragen; bei Skydemon nicht. Er liegt im Süden der Insel, quasi direkt an einem Strand, wird allerdings praktisch nur noch zu Ambulanzzwecken (Helikopter) genutzt und ist nicht mehr als ein rauer, meist ungemähter Strip ohne jede Infrastruktur, der allerdings sehr schön direkt parallel zum Strand gelegen ist. Die Piste ist ca. 09/27 ausgerichtet, circa 360 Meter lang und nicht gepflegt. Am Ostende begrenzt ein Weg mit recht tiefen Furchen die Piste; am Westende stehen Bäume. Insgesamt ist dieser Strip also nur für sowas wie Super Cubs, Maules, oder sehr robuste ULs geeignet. Für PPR kann man sich an Tarbut Estates (0044 1496 820207) wenden, oder die genauen Kontaktdaten beim Jura Hotel (0044 1496 820243) erfragen. Die Insel ist sehr dünn besiedelt. Das nächste Örtchen (Craighouse) ist ein ganzes Stück weg; dort ist auch das Jura Hotel. Übrigens hat George Orwell auf Jura das Buch "1984" geschrieben.

Isle of Skye - Broadford (EGEI)

Die Isle of Skye, im Norden der Inneren Hebriden, gilt allgemein hin und zurecht als die landschaftlich fazinierendste der schottischen Inseln. Es ist eben eine richtige "Highland-Insel". Leider wird die Insel jeden Sommer (vor allem Juli und August) von Touristen nur so überrannt. Mal sollte einen Besuch also im Mai, Juni, September oder Oktober planen.

Der Flugplatz Isle of Skye wird nach dem nächstgelegenen Ort auch manchmal mit dem Namen "Broadford", machmal wiederum mit dem Namen "Ashaig" bezeichnet. Er hat eine recht großzügige (wenn auch etwas ungepflegte) Asphaltpiste, sonst aber praktisch keine Infrastruktur. PPR ist erforderlich (der Platz ist unbesetzt). Betreiber ist der Highland Council, so dass man das PPR für Wochenendflüge schon wochentags einholen muss. PPR holt man vorzugsweise nicht mehr per Telefon, sondern per mail ein: info.aerodromes@highland.gov.uk. Sonst eben tel. 01349886606. Ggf. muss man einmal nachfasen, daher bitte wirklich zeitnah anfagen. Wenn man kein PPR holt, ist es letztlich auch nicht ganz so wild; allerdings wird der Platz gelegentlich für andere Zwecke genutzt und ist dann gesperrt, was natürlich ärgerlich ist, wenn man sich schon auf den recht weiten Weg gemacht hat. Außerdem wird bei fehlendem PPR die doppelte Landegebühr abgerechnet. Man hinterlässt am Platz einen Zettel auf dem man die Flugbewegung einträgt. Bezahlen kann man vor Ort nicht. Man bekommt dann per mail eine Rechnung, die man dann telefonisch unter Angabe eine Kreditkarte Bezahlen kann. Die Landegebühr beträgt 21,50 Pfund; für's Parken kommen ein paar Pfund pro Tag hinzu.

Parken soll man nicht auf dem gestreiften Apron, sondern auf dem anderen, nicht gestreiften. Alles unproblematisch und ein schöner, einfacher und meist einsamer Flugplatz. Funk ist auf der Safetycom-Frequenz 135.480.

Am Platz gibt es sonst nichts. 15 Minuten zu Fuß (vor zur Hauptstraße und dann gute 10 Minuten Richtung Südwesten gibt es ein Cafe, wo man auch Sandwiches, etc. bekommt ("Lean to Coffee").

Leider ist auch die Logistik auf der Insel nicht so einfach, denn sie ist riesig; mit dem Taxi z.B. nach Portree, dem Hautport der Insel, dauert es alleine schon gute 45 Minuten und kostet 50 Pfund. Außerdem gibt es nur wenige Taxis auf der Insel. Das selbe gilt leider auch für Mietautos. Dazu kommt, dass die Insel seit ein paar Jahren eben touristisch ziemlich überrannt wird, zumindest im Hochsommer. Alles daher nicht so einfach. Man muss aber auch sagen, dass die Isle of Skye in der Tat wahnsinnig schön ist; schöner noch als Mull. Daher lohnt es sich schon. Tipp: mit dem Taxi nach Broadford (A2B Taxis, Tel. 07919957456) und dort einen der Linienbusse in der Hauptort Portree (oder noch weiter über die Insel) nehmen. Portree selbst ist im Sommer überlaufen, aber alleine schon diese Fahrt ist landschaftlich ein Highlight! Es gibt aber noch viele weitere schöne Ecken und Sehenswürdigkeiten, z.B. die berühmten Fairy Pools. Außerdem viele Lochs und Berge - ideal zum Wandern. Dafür aber kaum schöne Strände. Besichtigen kann man z.B. die Whiskey-Distillerie "Tallisker". Als Tipp gilt es, auf Skye eine Rundtour mit der Eisenbahn zu machen, weil man so viel von der schönen Landschaft zu sehen bekommt.

Für Mietwagen kann man z.B. kann man Kyletaxis bzw. Skye Car Hire kontaktieren: 01599 534323 sowie 07972 886777.

Es gibt zahlreiche BnBs, Inns und Guesthouses auf Skye. Wie gesagt, im Hochsommer ist hier der Teufel los. Für höhere Ansprüche gibt es z.B. die Kinloch Lodge; dessen Restaurant einen Michelin-Stern hat. Insgesamt hat sich Skye in den letzten Jahren zum Teil zu einem gehobenerem Tourismus hin entwickelt.

Als Fluggplatz aber noch netter ist der nur ein paar Meilen weiter gelegene Platz und gleichnamige Flugplatz und Ort "Plockton".

Plockton

Plockton ist nicht Teil der Hebriden, da auf dem Festland gelegen; der Ort liegt aber nur wenige Kilometer entfernt von der Isle of Skye und praktisch direkt am westlichen Fuße der nördlichen Highlands. Der unlizensierte Flugplatz (ohne ICAO-Kennung) hat eine 600 Meter lange Asphaltpiste und wenig Betrieb.

Plockton ist ein kleiner, sehr hübscher Ort, im Halbrund einer Bucht und am Fuße der Highlands gelegen. Quasi neben Tobermory (Isle of Mull) das zweite Bilderbuchörtchen von Schottland. Ergo ist es auch eins der Lieblingsausflugsziele schottischer Piloten. Der kleine Flugplatz wird von einer Helikopter-Firma ("PDG") betrieben. Auch hier wird PPR gewünscht; aber auch hier ist oft keiner zu erreichen. Man hinterlässt dann lediglich eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter und fliegt dann ohne explizites PPR, was ja in der Regel dank Asphaltpiste keine wesentlichen Risiken darstellt. Der Anflug ist traumhaft. Mal sollte aber gut raussschauen, denn manchmal blockieren Kühe die Piste. Kurz vor der Schwelle der 20 stören Bäume etwas. Fliegerisch ist der Platz somit nicht ganz trivial, zumal die Winde oft umlaufend sind und an den beiden Pistenenden aus verschiedene Richtungen kommen. Parken sollte man nicht auf der Asphaltfläche neben der (Jetfuel-)Tankstelle, sondern auf der Grasfläche im Norden des Platzes. Die Landegebühr von mittlerweile etwas stolzen 20 Pfund (allerdings inkl. 24h Parken) hinterlässt man in bar; die honesty-box befindet sich an der Seite in dem Hangar. Direkt am Platzausgang auf der linken Seite gibt es einen Burgerladen ("Off the Croft"; samstags und sonntags geschlossen).

Das Schöne an Plockton: in nur 10 Minuten erreicht man zu Fuß den malerischen Ort. Dort gibt es neben ein paar Hotels bzw. B&Bs (z.B. dem Plockton Inn, dem Plockton Hotel oder dem kleinen Bed & Breakfast "Tigh Nan Saor"), Restaurants und Geschäften auch eine landschaftlich schöne, von Bergen umgebene Bucht und an der Uferstraße sogar Palmen. Für das Lunch wird besonders das Plockton Hotel empfohlen. Dessen Personal holt wenn man Glück hat Gäste bei Bedarf auf Anruf auch vom Flugplatz ab.

Und noch was: Luftlinie nicht allzu weit von Plockton entfernt liegt Eilean Donan Castle, eine komplett restaurierte Burg aus dem 13. Jahhundert, welche auf einer kleinen Insel gelegen ist; sie wurde durch den Film Highlander berühmt. Dorthin kommt man recht gut mit den Öffentlchen hin (siehe google maps), denn nur 5 Gehminuten vom Flugplatz entfernt liegt der klene Bahnhof von Plockton.

Insgesamt kann man Plockton neben Glenforsa, Glendoe, Barra und Oban als fliegerisch eins der Highlights in Schottland ansehen.

Benbecula (EGPL)

Benbecula ist eine Insel der Äußeren Hebriden. Der Flugplatz ist recht groß und gehört zu dem Highlands & Islands-Netzwerk, dementsprechend gilt die Standard-Landegebühr von 27 Pfund (bei Anflügen unter IFR plus entsprechender Gebühr). Es gibt nur Non-Precision-Approaches. Es gibt Linienverbindungen zu anderen Inseln und nach Glasgow.

Kein Avgas vorhanden, und auch das vorhandene Jetfuel wird nicht verkauft. Samstags und sonntags hat der Platz leider nur sehr reduzierte Öffnungszeiten. Überhaupt sind die Uhrzeiten nur am Linienverkehr orientiert, ziemlich unregelmäßig und werden auch oft per NOTAM geändert. Also gut aufpassen und dann die Öffnungszeiten auch einhalten! Das HIAL-"out-of-hours-permit" des Argyll & Bute Council ist hier NICHT gültig! Sonstige out-of hours operations kann man zwar lokal beantragen, sind aber extrem teuer! Auf dem Vorfeld nicht die roten Linien überschreiten, dann ist die Security auch freundlich.

5 Minuten zu Fuß vom Ausgang gibt es ein Restaurant ("The Stepping Stone"). Ein richtiges Städtchen gibt es allerdings weit und breit nicht. Dafür viele tolle, einsame Strände.

North Uist / "Sollas Beach"

Für denjenigen, der bereits in Barra war und vom "Strandlanden" nicht genug kriegen kann, gibt es noch eine zweite Möglichkeit, in Schottland auf dem Strand zu landen. Und zwar gibt es auf der Insel North Uist (Äußere Hebriden) eine Art temporären Landeplatz auf einem der riesigen Strände, dem Sollas Beach. Es handelt sich allerdings nicht, wie im Fall von Barra, um einen lizensierten Platz mit Liniendienst, AFIS, etc., sondern lediglich um eine Fläche, die von einigen Sportfliegern gelegentlich zum Landen benutzt wird; insbesondere findet aber jeden Sommer ein Fly-In statt. Die Oberfläche ist in aller Regel spürbar fester und vor allem trockener als die von Barra. Man kann im Prinzip ohne PPR zu jeder Zeit (natürlich je nach Flut und natürlich absolut auf eigene Gefahr) landen und nicht unbedingt nur während des jährlichen Fly-Ins. In jedem Fall wird man aber außerhalb der Fly-Ins keinerlei Infrastruktur vorfinden. Im Ort (gut ein Kilometer Fußmarsch) soll es aber einen kleinen Supermarkt geben.

Der "Platz" ist nur im AFE-Guide geführt und nicht z.B. im Jeppesen (und auch nicht im Pooley's). Skydemon hat ihn natürlich. Er hat keine ICAO-Kennung. Die Koordinaten lauten: N057 39.51, W007 19.33. Die Ausrichtung der Landefläche ist Nordost-Südwest (04/22), parallel zur oberen Flutlinie.

Kontakt für weitere Informationen:

Andrew Twort, email: andytwort@gmail.com, Tel. 0044 (0)1851 830744, Mob.: 0044 (0)7721 925574. SkyDemon weist außerdem folgende Telefonnummer aus: 0044 (0) 7860 461645, sowie die email-Adresse claudinebloom@gmail.com.

John MacLeod, der das Fly-In von 2002-2014 organisiert hatte, ist leider mittlerweile verstorben; daher wird das jährliche Fly-In nun offiziell "John MacLeod Memorial Fly-In" genannt. Das 2022er Fly-In fand am 23. und 23. Juli statt.

Zum Feststellen der Gezeiten (Ebbe und Flut!) siehe hier (den Cursor auf North Uist bewegen und dann "Bays Loch" auswählen). Taxis oder Mietwagen: MacLennan: 01870 602191.

Isle of Lewis and Harris/ Stornoway (EGPO)

Die Isle of Lewis ist die nördlichste und größte der Äußeren Hebrideninseln; in dieser Gegend gibt es wirklich mit die tollsten Strände Schottlands, insbesondere aber auch auf der Nachbarinsel Harris. Diese Gegend ist also absolut etwas für Freunde der nordischen Natur. Die Stadt Stornoway liegt zwar recht nah am Platz. Isle of Harris ist der Name des südlichsten Teils der Insel.

Der Flugplatz ist ein früherer RAF-Platz (sehr lange Piste) und gehört zum Highlands & Islands-Netzwerk. Der Platz hat hat verschiedenste IFR-Anflüge, aber kein vollständiges ILS. Es gibt Linienflüge und vor allem sowohl Jefuel als auch Avgas, wenn auch zu hohen Preisen, plus Zuschlag bei weniger als 60 Litern. Landegebühr ca. 27 Pfund (Standard-Landegebühr für alle HIAL-Plätze); bei Anflügen unter IFR fällt eine Extra-Gebühr an. Um außerhalb der regulären Öffnungszeiten starten oder landen zu können, braucht man im Vorwege das HIAL-"out-of-hours-permit. Auch hier kann man - ähnlich wie in Oban - nach einem Flug nach Sollas oder Barra, zur Feuerwehr rollen und das Flugzeug mit einem Schlauch abspritzen.

Berühmt ist auf der Isle of Lewis auch der typische, schottische "black pudding". Taxifahrer wissen, wo man den bekommt. Stornoway ist als Stadt durchaus ganz hübsch. Wenn man (mit einem Auto) ganz in den Süden, auf die Isle of Harris fahren sollte, muss man unbedingt den Luskentyre Beach besuchen; er gilt als einer der großartigsten in Schottland, zumal man hier aufgrund seiner abgelegenen Lage auch in der Hauptsaison meist fast für sich alleine ist. Wie immer bei Stränden in Schottland ist es so, dass die Farben vor allem bei Sonnenschein so richtig zur Geltung kommen.

Islay (EGPI)

Die Insel Islay (gesprochen: "Eila") gehört wiederum zu den Inneren Hebriden und wird immer wieder als *die* Whiskeyinsel schlechthin bezeichnet. Whiskeyfreunde sollten daher unbedingt hierher und mindestens eine Brennerei (z.B. die in Bowmore) besuchen. Aber auch sonst wird von Islay viel Positives berichtet. Hauptort ist Port Ellen. Der Insel ist relativ groß und bietet daher auch für mehrere Tage Abwechslung.

Der Platz gehört zum Highlands & Islands-Netzwerk und verfügt außerdem über Avgas, auch wenn dieses hier unverschämt teuer ist, selbst für schottische Verhältnisse; es ist das teuerste Avgas auf den gesamten Britischen Inseln, denn wir reden hier von ca. 5 Pfund pro Liter! Die Landegebühr ist aber mit 27 Pfund noch moderat (Standardgebühr für alle HIAL-Plätze).

Es gibt in Islay auch zwei veröffentlichte Instrumentenanflüge (jeweils RNP): die Verwendung dieser Verfahren "strikt PPR" wird aber meines Wissens auf vorherige Anfrage auch für Private bewilligt. Die Minima sind (zumindest bei der LNAV-Variante) jedoch je nach Landerichtung ohnehin recht hoch. LPV gibt es ja leider seit 2021 in UK aktuell nicht mehr.

Achtung: Wochenends hat der Platz leider nur sehr eingeschränkte Öffnungszeiten. Zur Erinnerung: Außerhalb der Öffnungszeiten kann dennoch geflogen werden, allerdings nur mit einem HIAL "out-of-hours-permit".

Es gibt ein Cafe (das "Drome Cafe") am Platz. Außerdem gibt es vom Airport aus einen Linienbus in die Hauptorte der Insel; die Fahrzeiten sollte man aber vorher checken. Auch ein Taxi zu bekommen ist nicht immer einfach, da es nur wenige auf der Insel gibt und deren Fahrer oft ganz am anderen Ende der Insel beschäftigt sind. Man sollte daher vorbestellen. Mit dem Taxi nach Port Ellen, oder zu den Distillen in Ardbeg oder Bowmore ist es zu Glück nicht so sehr weit (Kosten ca. 15 Pfund); um den Norden der Insel zu erkunden sollte man besser ein Auto haben (z.B. von Creswell Cars, die vom Flughafen aus direkt auf der anderen Straßenseite sitzen). Direkt südlich an den Platz schließt sich der schöne Machrie Golf Course an, wo es auch ein Hotel gibt.

Campbeltown (EGEC)

Campbeltown ist ein Flughafen auf der Halbinsel Kintyre (welche wiederum schon fast in direkt vor der Küste Nordirlands liegt). Er ist zwar riesig (ehemalige RAF-Basis), wird aber heute nur noch wenig genutzt (unter der Woche ein paar wenige Linienflüge nach Glasgow). Auch er gehört zu den Highlands and Islands Airports. Die Landegebühr beträgt somit standardgemäß ca. 27 Pfund. Es gibt nur Jetfuel. Geparkt wird ganz am Ostende des Platzes. Achtung: samstags und sonntags ist der Platz weitertgehend geschlossen und nur am späten Nachmittag ein paar Stunden geöffnet. Auf diesem Platz darf man (auch mit HIAL-out-of-hours permit) nicht außerhalb der regulären Öffnungszeiten landen, daher kann man ihn effektiv leider nur wochentags nutzen.

Seit Herbst 2016 gibt es in Campbeltown auch zwei veröffentlichte Instrumentenanflüge (jeweils RNAV), allerdings ist die Verwendung dieser Verfahren nur für "approved operators" genehmigt. Ob man dieses Approval auch als Privater erhalten kann, ist mir nicht bekannt.

Der Ort Campbeltown ist ein typisches kleines schottisches Städtchen mit ein paar Pubs, ein paar Hotels, einem Hafen und freundlichen Leuten. Zum Essen direkt in Campbeltown wird Number 42 empfohlen. Etwas schöner zum Essen (und auch zum Übernachten) ist aber das presigekrönte Craigard House Hotel auf der anderen Seite der Bucht.

Direkt an der westlichen Schwelle der Landebahn liegt der unter Golferkreisen sehr berühmte Golfplatz "Machrihanish", der aber recht teuer ist. Nebenan gibt es das Ugadale Hotel, ein ikonisches schottisches Tradtionshotel.

Anmerkung: Kintyre gehört, genau wie Bute, genau genommen nicht zu den Hebriden (da zu weit südlich gelegen), beide Inseln sollen aber hier dennoch thematisch den Hebriden zugeordnet sein. Selbiges gilt für Oban und Plockton; beides Orte, die ja auf dem Festland liegen.

Bute

Die Insel Bute liegt südlich der inneren Hebriden und ist, wie die meisten dieser Inseln, eine Oase der Ruhe und der Entspannung. Im Süden der Insel gibt es einen unlizensierten Flugplatz (ohne ICAO-Kennung), der gelegentlich Ambulanzzwecken genutzt wird, aber auch für private Flieger (mit PPR) zugänglich ist, wobei man nur unter der Woche jemanden unter der veröffentlichten PPR-Nummer erreicht (Bute Estate Office). Ohnehin sind PPR-Anrufe bei Büromenschen (die nichts vom Fliegen verstehen) und deren Auskünfte über den Zustand der Bahn etc. immer mit Vorsicht zu genießen. Aber so ist eben die Vorgabe. Die Piste ist Gras, offiziell nur 480 Meter lang (in der Realität sind eher 520 Meter nutzbar) und am Ostende steht ein kleines Wäldchen, wobei aber in Verlängerung der Piste regelmäßig ein Schneise geholzt wird. Da die Piste leicht nach Westen abfällt, wird (zumal der Wind meist aus West kommt) ohnehin meist relativ problemlos auf der 27 gestartet. Landungen je nach Windstärke.

Als Funkfrequenz ist hier (wie an allen Plätzen in UK welche keine eigene Frequenz haben) die Frequenz 135.480MHz ("Safetycom") für Blindmeldungen zu verwenden. Parken soll man auschließlich auf der dafür vorgesehenen Fläche am Westende des Platzes. Der sehr kleine Landegebühr kann über aerops bezahlt werden.

In gibt in wenigen hundert Metern Entfernung einen Golfplatz (Kingarth Golf Club). Außerdem gibt es (nicht viel weiter) einen Pub, bei dem man tagsüber ganz gut essen kann (Kingarth Hotel). Info dazu: noch Anfang 2023 ist es leider wegen Versterbens des Vorbesitzers geschlosen. Im ansonsten noch fußläufig erreichbaren Örtchen Kilchattan Bay (siehe google maps) gibt es beim Post-Office etwas zu essen.

Außerdem kann man im Hauptort Rothesay an Bord des Paddle Steamers "Waverley" gehen; das ist das älteste kommerziell genutzte Dampfpaddelboot der Welt. Und: auf Bute gibt es jährlich im Mai ein großes Jazz-Festival.

2. Die Orkney-Inseln

Die Orkney Islands (oder einfach nur Orkneys) bestehen aus mehr als 100 Inseln und einer Hauptinsel (Mainland) und liegen direkt nördlich des schottischen Festlands. Mit 59 Grad nördlicher Breite liegen diese durchaus schon im "rauhen Norden". Die meisten Namen der Inseln enden klangvoll auf "ay" und fast jede größere Insel hat einen Flugplatz. Es macht große Freude (bei hoffentlich gutem Wetter) zwischen Orten wie Eday, Sanday, Stronsay, North Ronaldsay, Westray und Papa Westray hin und her zu fliegen, die Strände zu geniessen und ab und zu einen Spaziergang in der einsamen Schönheit dieser Inseln zu machen. Auf den Orkneys gibt es sehr zahlreiche historische und pre-historische Stätten, z.B. das berühmte "Scara Brae".

Abgesehen vom "Hauptflugplatz" in Kirkwall sind allerdings die meisten Pisten mit zwischen 450 und 500 Meter ziemlich kurz (Oberfläche grober Asphalt). Daher ist für das Befliegen der Orkneys eigentlich ein UL oder zumindest ein gut kurzstartfähiges Motorflugzeug ideal. Man darf aber nicht vergessen, dass es auf den Orkneys auch im Sommer selten wärmer al 17-18 Grad wird und man meist auch etwas Wind zur Hilfe hat. Eine zu zweit besetzte C172 oder PA28 mit halbvollen Tanks ist da (bei guter Beherrschung entsprechender Kurzstart- und Kurzlandetechniken) meist OK.

Ein kurzer Geschichtsexkurs: Berühmt sind die Orkneys unter anderem wegen "Scapa Flow", einer in der Vergangenheit als Naturhafen genutzten Bucht, die sich durch die Hauptinsel und einige umliegende Inseln bildet. Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg richtete die britische Marine hier den Hauptstützpunkt ihrer Flotte ein. In dieser Zeit versuchten es die Deutschen immer wieder, in Scapa Flow einzudringen. Dies misslang allerdings im ersten Weltkrieg und gegen dessen Ende wurde vor dessen Toren ein Großteil der deutschen Hochseeflotte von den Deutschen selbst versenkt.

Im Zweiten Weltkrieg gelang es dem deutschen Unterseeboot U-47 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Günther Prien, am 14. Oktober 1939 durch den Kirk Sound in die Bucht von Scapa Flow einzudringen. Er konnte daraufhin das große britische Schlachtschiff HMS Royal Oak (welches allerdings veraltet und nicht mehr kriegsbedeutend war) mit 1400 Mann Besatzung versenken und danach den Hafen wieder verlassen. Prien und Scapa Flow wurden in der Folge durch die NS-Propaganda berühmt gemacht. Nach diesem Vorfall wurden sämtliche bis dahin nur durch Blockschiffe gesicherten östlichen Zugänge zusätzlich durch feste Barrieren (Steindämme) versperrt. Diese sogenannten "Churchill Barriers" wurden von in Nordafrika aufgegriffenen italienischen Kriegsgefangenen erbaut. Dank der Churchill Barriers sind die Inseln South Ronaldsay, Burray, Glimps Holm, Lamb Holm von der Hauptinsel aus mit dem Auto erreichbar.

In der Tat wurden auf den Orkneys zahlreiche, vor allem italienische Kriegsgefangene interniert. Weit weg von der Heimat wurden sie in der Kälte der kleinen Insel Lamb Holm ausgesetzt und jahrelang zu Zwangsarbeit verpflichtet, unter anderem, um die eben genannten Churchill Barriers zu bauen. Aus dieser Zeit stammt auch die im Königreich recht berühmte "Italian Chapel" auf Lamb Holm.

Seit einigen Jahrzehnten wird Scapa Flow nicht mehr militärisch genutzt. Heute können Interessierte auf der Insel Hoy das "Scapa Flow Visitors Centre" besuchen. Schiffswracks kann man leider (auch aus der Luft) nicht mehr erkennen (sondern wie gesagt nur einige britische Blockschiffe).

Weiteres touristisches Merkmal der Orkneys ist "The Old Man of Hoy", eine Felsnadel (ähnlich der Langen Anna auf Helgoland) an der Westküste der Insel Hoy. Ein tiefer Vorbeiflug lohnt sich!

Kirkwall (EGPA)

Dies ist der Hauptflughafen der Orkneys, gelegen auf der Hauptinsel (die dort interessanterweise "Mainland" genannt wird) und in der Nähe des gleichnamigen Hauptortes. Er ist Teil der Highlands & Islands Airports und wird mit der Linie angeflogen, ist aber auch für die GA freundlich und bezahlbar (ca. 27 Pfund); bei Anflügen unter IFR fällt eine Extra-Gebühr an. Außerdem gibt es (allerdings recht teures) Avgas, was in dieser Gegend ein rares Gut ist. Auch der Orkney Flying Club hat hier seine Basis. Um außerhalb der regulären Öffnungszeiten landen zu dürfen, braucht man das HIAL-"out-of-hours permit". Sonst ist alles ein wenig formalistisch (stets auf hi-vis bedacht und um wieder zu seinem Flieger zu kommen, muss man sich einen "Airside pass" austellen lassen). Aber sehr bemüht und freundlich ist das Personal dabei meist trotzdem.

Für Mietautos muss man von Flughafen zunächst in den Ort fahren, insofern man nicht im Vorwege die Bereitstellung am Flughafen organisiert hat. Es gibt auch einen Linienbus in die Stadt Kirkwall. Außerdem ist ein Taxi dorthin nicht teuer.

Dort ist der Dom durchaus sehenswert; außerdem gibt es eine Whiskey-Distille, die besichtigt werden kann. Abends kann man ganz ordentlich (mehr auch nicht) im "Helgi's" (an der Hafenfront) essen. Übernachten kann man im "Kirkwall Hotel" (dort auch sehr gutes Essen) oder im St. Ola Hotel nebenan.

Ansonsten ist der Ort Stromess (im Westen der Insel) hübsch zu besichtigen.

Lamb Holm

Lamb Holm ist wohl einer der interessantesten Flugplätze auf den Orkney Islands; er liegt ein paar Meilen südlich der Hauptinsel. Die Insel Lamb Holm ist so klein, dass neben dem Flugplatz mit zwei sich kreuzenden Graspisten nur noch ein paar Schafe ein paar Rinder sowie die in der Einleitung schon angesprochene italienische Kapelle auf die Insel passen. Sie ist über einen Damm mit der Hauptinsel verbunden, auf der sich auch der Flughafen Kirkwall (EGPA) befindet.

Infos zum Flugplatz Lamb Holm gibt es in den britischen Flight Guides. Er ist unlizensiert und hat keine ICAO-Kennung. Der Eigentümer, Tom Sinclair, freut sich sehr über landende Gäste. Es gibt keine Landegebühr, eine kleine Spende wird aber gerne entgegengenommen. Die längere der beiden Graspisten ist 640 Meter lang.

Übernachten kann man einfach und günstig im "Commodore Motel", welches sich auf der Hauptinsel, im Ort St. Mary (in Sichtweite des Flugplatzes Lamb Holm) befindet. Die Chefin des Motels holt auf Anfrage am Flugplatz ab. Sonst ist St. Mary völlig tot, es gibt nur ein einziges primitives Pub / Restaurant. Macht aber nichts, denn auch Kirkwall ist nur gute 10 Taximinuten entfernt.

Abschließend ist der große Platz von Kirkwall (EGPA) wohl aufgrund der besseren Infrastruktur und der Verfügbarkeit von Avgas die grundsätzlich bessere Alternative für einen Besuch der Orkneys. Lamb Holm allerdings ist der deutlich interessantere Platz, den man eigentlich unbedingt im Flugbuch haben muss. Auch hier findet jedes Jahr (meist Mitte/Ende Juni) ein kleines Fly-In statt.

Eday (EGED), North Ronaldsay (EGEN), Westray (EGEW), Papa Westray (EGEP), Stronday (EGER) und Sanday (EGES)

Wie schon angesprochen gibt es im Norden der Orkneys zahlreiche kleine Inseln, fast alle mit einem eigenen Flugplatz. Die meisten haben eine recht schmale, ca. 450-500 Meter lange (lizensierte) Schotterpiste, plus zusätzliche, quer verlaufende Graspisten. Die kleinste und einsamste Insel ist wohl Papa Westray. Insofern man ein geeignetes Flugzeug und etwas gutes Wetter hat, macht es großen Spaß, von Insel zu Insel zu hüpfen, insbesondere, da man hier im Juni und Juli bis spät am Abend (allerdings auf diesen sechs Flugplätzen nur bis maximal 21:00h) fliegen kann ohne mit dem Sunset Probleme zu haben. Aufpassen sollte man allerdings etwas auf Propeller, Radverkleidungen, etc., denn die Oberflächen der Pisten sind eben geschottert.

Die Landeplätze werden alle vom Orkney Islands Council betrieben und werden regelmäßig im Liniendienst (Loganair) angeflogen. Kleine Anekdote: Der Flug von Westray nach Papa Westray gilt als die kürzeste Linienflugverbindung der Welt!

Außerdem soll man auch nicht in den Zeitfenstern der kommerziellen Flüge starten oder landen. Daher ist für das Landen auf diesen Plätzen vorab eine indemnity (Schadloshaltung) zu erklären. Die bekommt man per mail von airfields@orkney.gov.uk und ist dann 1 Jahr lang gültig. Aber aufgpasst; zuständig ist das Büro des Kirkwall Councils selbst, d.h. man kann hier nur zu den üblichen Bürozeiten jemanden erreichen! Tel. +44 1856873535 und dann die Durchwahl 2305. Wenn man diese indemnity hat, braucht man trotzdem für jede einzelne Landung noch PPR. Das bekommt man online hier und man findet dort auch alle anderen Infos, z.B. den Telefonnummern der lokalen "Koordinatoren" dieser Flugplätze.

Für die GA gibt es recht moderate Landegebühren (für Singles 19 Pfund pro Landung; es gibt auch eine Tageslandepauschale für alle Plätze für 32 Pfund), insofern man keine Feuerwehrbereitschaft anfordert. Die Gebühr bezahlt man nach dem Flug wieder telefonisch beim council.

Vor Ort wird man gebeten, nicht auf den asphaltierten Vorfeldflächen zu parken, damit die Linienmaschinen problemlos manövrieren können. Alle Plätze sind im AFE, im Pooley's und in Skydemon enthalten. Die Landegebühr (so viele Landungen pro Tag wie man wünscht, auf allen diesen Pätzen) beträgt ca. 29 Pfund.

Auf Stronsay, Westray und auf Sanday gibt es je ein Hotel und ein B&B. Auf North Ronaldsay steht des Königreichs höchster Leuchtturm. Sanday's Strände haben teilweise fast karibische Anklänge.

3. Die Shetland-Inseln

Die Shetland Inseln liegen noch einmal ca. 80 Meilen nordöstlich der nördlichsten Orkney-Inseln (auf ca. 60 Grad nördlicher Breite) und liegen damit wirklich mitten in der Nordsee bzw. dem Atlantik. Von hier sind es nur noch ca. 300 km bis zu den Faröer Inseln und ebenso ca. 300 km bis nach Norwegen. In der Tat sind die Shetlands ein klassischer Stopp für alle Piloten, die sich mit einer Einmot trauen, einmal die Nordsee sozusagen zu umrunden und dabei von Norwegen nach UK (oder umgekehrt) überzusetzen.

Ähnlich wie auf den Orkneys sind auch auf den Shetlands die Sommer ziemlich kühl (in aller Regel max. 15-17 Grad), die Winter aber dank der Golfstroms eher mild, so dass es nur wenig Schnee gibt.

Bekannt sind die Shetlands (außer für ihre exponierte Lage) für ihre Ölindustrie. Auf halber Strecke nach Norwegen liegt z.B. das Ölfeld "Brent". Im Norden der Hauptinsel gibt es das größte Öl-Terminal in Europa. Der Fischfang ist dagegen in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen.

Die Shetlands bestehen (ähnlich wie die Orkneys) ebenfalls aus einer Vielzahl von Inseln, wobei wiederum nur die gößeren (nur ca. eine handvoll) auch bewohnt sind. Insgesamt sind aber die Shetlands deutlich hügeliger und rauer als die Orkneys. Hauptort der Shetlands ist Lerwick, wo im Sommer einiges los ist.

Auch hier macht das Fliegen entlang der Inseln großen Spaß (auch wenn es bei Weitem so viele Flugplätze gibt wie auf den Orkneys); bei entsprechendem Wetter können die Sichten aufgrund der geringen Luftverschmutzung oft über 100 Kilometer betragen; außerdem gibt es hier im Juni und Juli teilweise gar keine Nacht mehr. Folgende Plätze gibt es auf den Shetlands:

Sumburgh (EGPB)

Der Hauptflughafen der Inselgruppe, mit Instrumentenanflügen, liegt interessanterweise recht dezentriert, ganz im Süden der Insel. Das aber übrigens sehr schön, auf drei Seiten von Wasser und Strand umgeben. Das Städtchen Sumburgh ist eher klein und gilt als "desolat". Der Flughafen aber hat Linienverbindungen; er gehört zum Highlands & Islands Airport Netzwerk; dennoch darf man hier auch mit deren "out-of-hours-permit" leider nicht außerhalb der regulären Öffnungszeiten fliegen. Die Gebühren betragen 27 Pfund pro Landung (HIAL-Standard); bei Anflügen unter IFR fällt eine Extra-Gebühr an. Außerdem gibt es hier zusätzlich auch Passagier- und Sicherheitsgebühren. Vom Ablauf her (Sicherheit) ein wenig kompliziert, aber freundlich,. Es gibt Avgas und Jet-A1, allerdings alles (trotz der Ölterminals...:-)) ziemlich teuer. Außerdem kann man Treibstoff nur mit Cash (als Pfund) oder mit BP-Card bezahlen (!). Mietwagen gibt es hier sieben Tage die Woche z.B. von der Firma Bolts Car Hire.

Sumburgh ist ein typischer erster Stopp bei Flügen über die Nordsee von und nach Norwegen. Aber bitte bedenken: Norwegen ist nicht Teil der EU, daher gilt auf UK-Seite entsprechend die längere 12-Stunden-Frist. (Und in Norwegen dürfen nur Plätze genutzt werden, die für Schengeneinreise oder Schengenausreise zugelassen sind.

Lerwick / Tingwall (EGET)

Sehr nah an der Hauptstadt liegt dieser weitere Platz. Wer also nach Lerwick möchte, keinen Instrumentenanflug braucht und mit 764 Meter Asphalt zufrieden ist, kann auch hier landen, denn auch hier ist (mit PPR und ebenfalls recht teuer) Avgas verfügbar. Allerdings sind die Gebühren für Zweitonner eher etwas höher als in Sumburgh (Privatplatz!); außerdem ist der Platz sonntags formal geschlossen und hat auch samstags nur kurz geöffnet. Es ist aber wohl auch out of hours Betrieb möglich. Es findet hier der Großteil der lokalen GA der Shetlands statt und man wird gut betreut.. Außerdem hat die Airline "Airtask", welche die kleinen Inseln der Shetlands anfliegt, hier ihre Basis. Die Leute von Directflight/Airtask kann man auch nach Infos zu den anderen Plätzen der Shetlands befragen.

Unst - Baltasound (EGPW)

Die ist der allernördlichste Flugplatz von UK und hat sogar eine (640 Meter lange) Asphaltpiste. Allerdings gibt es unterschiedliche Infos darüber, ob man als Externer dort die Erlaubnis zur Landung bekommen kann. Kontaktdaten des Betreiber sind auch aus den Flight Guides nicht zu bekommen. Man kan sich wohl an die Flugplatzbetreiber in Tingwall wenden, um eine Landegenemigung zu bekommen. Sogar eine Pistenbeleuchtung gibt es hier.

Muckle Flugga, der nördlichste Leuchtturm von UK liegt auf einer Mini-Insel direkt vor der Nordspitze von Unst und sollte natürlich, man wenn schon mal da ist, umflogen werden. Außerdem gibt es auf Unst wohl ein recht schönes Schloss (Muness Castle). Die nördlichste "Landmasse" von UK hingegen ist der Felsen "Out Stack", nur ca. 200 Meter nördlich von Muckle Flugga.

Fetlar Airfield

Zu diesen Flugplatz nur etwas südlich von Unst gibt es nur recht wenige Informationen; im Jepp und in Skydemon ist er nicht (mehr) verzeichnet. Er ist aber im AFE-Guide und auch in der britischen ICAO-Karte eingetragen. Er liegt auf der gleichnamigen Insel und hat eine eher ungeplegte gesschotterte, 481 Meter lange Piste (unlizensiert) - sonst nichts. Er hat wohl im Wesentlichen nur Ambulanzfunktion und ist natürlich streng PPR. Folgende ist die Kontakttelefonnummer: 0044 (0)1957 733267 (Fetlar Development Group - Mr. Leaper). Es gibt aber nicht mal eine nennenswerte Siedlung auf der Insel. Einsamkeit pur also.

Foula, Papa Stour, Out Skerries und Whalsay (EGEH)

All diese Flugplätze sind wohl für private Flieger grundsätzlich anfliegbar; aber sie sind teilweise nicht in allen Flight Guides vollständig veröffentlicht. Auf der ICAO-Karte sind sie teilweise nicht verzeichnet. SkyDemon und der AFE-Guide haben sie weitgehend. Foula (ausgesprochen: "Fula") hat sogar Linienverbindungen von Tingwall aus (Airline "Airtask").

Allerdings muss gesagt sein, dass diese Pisten allesamt halbe Buschpisten sind und sehr anspruchsvoll anzufliegen sind. Außerdem habe sie wohl alle keinerlei Parkflächen, so dass man nur kurzzeitig auf der Piste parken kann und selbst dann ein Hindernis für andere Flieger darstellt. Also eher etwas, um einfach mal gelandet zu sein und sich den Platz ins Flugbuch zu holen. Für Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar. Weitere Infos gibt's am besten von von der in Tingwall beheimaten Airline "Airtask", denn die fliegt von dort aus mit Islandern teilweise diese Plätze im Liniendienst an. Falls man sich den einen oder anderen Platz selbst als PIC nicht zutraut, dennoch aber gern dorthin möchte, kann man sich natürlich an Airtask wenden. Den Flugplan (und die Preise) findet man hier.

Fair Isle (EGEF)

Die kleine Insel Fair Isle liegt zwar praktisch auf halbem Weg zwischen den Orkneys und den Shetlands, wird aber verwaltungstechnisch den Shetlands zugeordnet. Sie ist nahezu nur sehr dünn bewohnt, hat aber einen kleinen Flugplatz. Auch dieser wird von Airtask mit Islandern ab Tingwall bedient. Dieser Platz ist insofern besonders, weil es sich um einen "Flugzeugträgerplatz" handelt; beiderseits der Pistenenden fällt das Gelände steil ab; links und rechts davon steigt es aber sogar noch höher an. Nichts für schwache Nerven also. Die Piste (steigt in Richtung 24 etwas an) ist auch nur 508 Meter lang und die Oberfläche ist feiner Schotter, allerdings natürlich mit einigen losen Steinchen. Dennoch: Mit PPR sind Gäste hier ausdrücklich willkommen.

Ein paar Infos hier: www.fairisle.org.uk/travel.html

Der Platz ist außerdem im AFE-Guide enthalten. Es gibt die Möglichkeit, auf der Insel zu übernachten. Fair Isle ist übrigens berühmt für seine Strickkunst sowie für seine Vogelkolonien.

Abschließend zum Thema Shetlands sei hier auf einen sehr schönen Reisebericht einer Gruppe von Taylorcraft-Piloten verwiesen, den Sie im Abschnitt "Reiseberichte" finden.

4. Die Highlands

Einige der schönsten Plätze wurde ja oben schon einzeln im Kapitel "Hebriden" betrachtet. Nun zu weiteren Plätzen und Zielen in den Highlands, die aber nicht direkt auf den Bebriden oder an der Küste liegen:

Der "Hauptflughafen" der Highlands-Region ist Inverness (EGPE), an deren östlichen Fuße. Er gehört zum Highlands & Islands - Netzwerk und verfügt über Instrumentenanflüge. Hier ist es seit ein paar Jahren so, dass neben der Landegebühr von ca. 27 Pfund auch noch eine Handling-Gebühr von 20 Pfund fällig wird; Handling ist nun leider für alle Flüge Pflicht. Dies macht die "Highland Aviation Flying School", an die man sich also auch für die Anmeldung wendet (flugplatzseitig soll man außerdem PPR über die Website des Flugplatzes machen). Sehr freundliche und hilfsbereite Leute. Bei Nachtbetrieb (oder wenn man ohne BP-Card Jetfuel braucht) muss man sich hingegen an die teureren Agents Signature oder Highland Jet Centre wenden. Parken tut man auf jeden Fall immer auf dem Vorfeld der Flugschule. Avgas ist verfügbar. Außerdem kann man auf Anfrage auch etwas Mogas bekommen. Bei Betankung gibt es außerdem etwas Discount bei der Handlinggebühr. ACHTUNG: bei internationalen Flügen oder bei IFR-Anflug entstehen deutlich höhere Gebühren. Parken (selbst im Hangar) ist nicht sehr teuer.

Inverness als Stadt ist durchaus recht hübsch und mal sehenswert, aber nichts so ganz Außergewöhnliches. Außerdem ist die Stadt im Sommer recht stark von Touristen überlaufen, weil nahezu alle Highland-Touren hier beginnen und enden. Es fahren sehr regelmäßig Busse vom Haupterminal (4 Minuten zu Fuß) in die Stadt. Außerdem gibt es natürlich Mietwagen, was diesen Platz zur besten Option macht, um den Nordosten und die Highlands auch am Boden zu erkunden. Außerdem gibt es ein Marriot Courtyard Hotel am Airport.

Unbedingt zu einem fliegerischen Besuch der schottischen Highlands gehört ein Flug entlang des "Great Glen", also der Flug entlang der gleichnamigen tektonischen Verwerfung, die einmal quer in Richtung Nordost-Südwest durch die Highlands läuft. Anders formuliert ist es die kürzeste Verbindung von Oban nach Inverness und umgekehrt. Auf Landkarten lässt sich der Great Glen meist schon auf den ersten Blick gut erkennen. Der Talgrund ist von drei sehr langgestreckten Seen bedeckt, wobei der nordöstlichste der drei das berühmte "Loch Ness" ist. Aufpassen sollte man bei solch einem Flug durch die Berge allerdings immer besonders auf das Wetter, denn die Gegend kann natürlich manchmal ungemütlich sein.

Auf dem soeben genannten Flug, in der Nähe von Oban, kommt man übrigens sehr nah am mit 1344 Metern höchsten Berg der britischen Inseln vorbei, dem "Ben Nevis". Wenn das Wetter es erlaubt, kann man hier natürlich mal eine Ehrenrunde einlegen.

Ansonsten gibt es noch den vorwiegend für Segelflug genutzen Flugplatz Feshiebridge, mitten in der wunderschönen Landschaft der südlichen Highlands, genauer gesagt der Cairngorn Mountains, den höchsten Bergen Schottlands. Die Piste liegt im Tal, ist immerhin 900 Meter lang, recht eben, aber dennoch nicht trivial anzufliegen, insbesondere, aber nicht nur, bei östlichen Winden. Der Platz ist sehr schön entlang des Flusses "Feshie" in der Nähe des "Loch Insh" gelegen. Rund herum gibt es aber praktisch nichts. Betreiber ist der Cairngorm Gliding Club (welcher wochenends aktiv ist von hier aus gelegentlich Höhenflüge bis FL300 durchführt) und natürlich zwecks PPR angesprochen werden muss. Landegebühr 10 Pfund.

In Wick (EGPC), im äußersten Nordosten Schottlands, starten und landen vor allem transatlantische GA-Flüge. Der Platz hat Instrumentenanflugverfahren. und die Firma "Far North Aviation" kümmert sich um alles, wenn nötig auch um den Verleih einer Rettungsinsel, von Kälteschutzanzügen, etc. Wer also vielleicht auch "nur" Richtung Orkneys oder Shetlands fliegt und gerne perfekt für den Fall einer Wasserung vorbereitet sein will, sollte hier einen Zwischenstopp machen. Das Selbe gilt für Flüge von und nach Norwegen (Zoll ist hier möglich). Früher wurde Far North von Andrew geleitet, der aber 2017 in Pension gegangen ist; seitdem kümmert sich Drew um die Kunden. Es gibt neben Jetfuel natürlich auch Avgas, und das nicht zu teuer. Der Platz gehört dem Highlands & Islands Flugplatz-Netzwerk an, dementsprechend kostet die VFR-Landung 27 Pfund, welche an HIAL gehen. Wenn man IFR anfliegt, gibt es aber zusätzlich noch eine Anfluggebühr, die man aber vermeiden kann, wenn man im langen Endanflug noch IFR cancelt. Ansonsten liegt Wick allerdings mitten in der Isolation. Die Stadt gilt eher als eine der eher etwas desolateren in Schottland. Daher ist EGPC eher nur als "Tech-Stop" zu empfehlen. Aber beachten: Wick hat wochenends nur sehr begrenzte Öffnungszeiten; um außerhalb dieser operieren zu können, braucht man das HIAL-"out-of-hours permit" (auch dabei ist Far North Aviation behilflich). Außerdem wichtig: es gibt leider nur noch eine einzige Piste in Wick (bis vor wenigen Jahren waren es mal drei). Daher muss man häufig mit starkem Seitenwind rechnen.

Wick selbst bietet eher nur typisch-britische Murkshotels für Ferrypiloten und Budget-Touristen. Am ehesten wird recht gerne im Wickers World übernachtet. Wer es etwas schöner haben wil, sollte das Ackergill Tower Hotel, ein paar Kilometer nördlich von Wick erwägen (man wird am Platz abgeholt); es hat auch ein gutes Restaurant. Ggf. kann man bei Buchung über Far North Aviation hier einen Rabatt bekommen. Überhaupt gibt es entlang der Küste nahe Wick eine Reihe recht sehenswerter Castles, sowohl solche die "in Betrieb" sind, als auch Ruinen. Man kann auch einen Mietwagen am Platz organisieren. Ansonsten ist dieser Bereich der Highlands nicht so spektakulär, weil die Berge und Highlights eher im Westen der Region zu finden sind.

In der Bergen der nördlichen Highlands gibt es leider keinen nennenswerten Flugplatz. Direkt am Great Glen allerdings, gibt es allerdings noch den Flugplatz Glendoe, ca. zwei Kilometer südlich des Orts Fort Augustus und damit praktisch direkt am Ufer des Loch Ness sowie unweit des Ben Nevis gelegen. Die Piste ist ca. 650 Meter lang und steigt nach Nordwesten an. Nach Regen etwas weich aber insgesamt recht ordentlich gepflegt. Vor allem aber ist die Pistre auf allen vier Seiten eingezäunt! Heißt also, man muss exakt fliegen und rollen. Für Motorsegler ungeeignet. Tel.-Nr. für PPR: 0044 (0)7764348651. Der Eigentümer ist sehr freundlich und Besuchern gegenüber sehr aufgschlossen, trotz der etwas anspruchsvollen Piste. Geparkt wird mangels Parkfläche einfach ganz am Ende der Piste. Siehe für weitere Infos z.B. den Lockyear's Flight Guide. Vom Platz ist der ein schöner, 15-minütiger Spaziergang bergab nach Fort Augustus, wo es (bei der Schleuse) ein paar B&Bs, Restaurants, einen Supermarkt, etc. gibt. Toll!

Nicht mehr ganz direkt in den Highlands gelegen, aber doch direkt an deren Vorland (im Osten) liegen die nun folgenden Plätze:

In der Nähe von Inverness gibt es den Flugplatz Knockbain Farm. Das Besondere: der Platz gehört dem Betreiber eines hübschen Gasthauses, welches einen guten Kilometer entfernt liegt. Also nicht ganz so wie Glenforsa, aber auch ganz nett. Das Knockbain House liegt eine Meile westlich des Städtchens Dingwall, welches wiederum direkt am Cromarty Firth liegt, einer schönen Förde, nördlich von Inverness. Der Platz liegt liegt sehr schön auf einem Hügel. Die Graspiste ist physisch insgesamt ca. 730 Meter lang; sie fällt allerdings an beiden Enden spürbar ab, hat also Buckelprofil. Und sie ist recht schmal/rustikal. Ein paar hundert Meter östlich der Piste verläuft eine Stromleitung. Aufgrund dieser Herausforderungen möchte der Eigentümer (David) alle Piloten, die kommen möchten vorher briefen und wünscht dann per email die Bestätigung, dass man alle Risiken akzeptiert. Weitere Infos zu dem Guesthouse und der Piste gibt es hier.

Und seit 2020 gibt es hier in der Gegend noch ein weiteres Highlight; einen Privatflugplatz mit eigener (gehobener) Hotellerie direkt am Platz. Man parkt direkt vor dem Hotel. Der Name: Newhall Mains. Die Lage ist zwar nicht mehr wirklich in den Highlands, sondern östlich im Vorland der Highlands (ein paar Meilen nordnordwestlich von Inverness, am Cromarty Firth gelegen), aber trotzdem. Die Grasiste is 625 Meter lang, ohne Hindernisse im Anflug und gilt als eine der ebensten Pisten Schottlands. Für alle weiteren Infos, siehe z.B. deren Website hier. Die Gegend ist nicht so zauberhaft wie die rund um Glenforsa, aber es gibt dennoch eine ganz Reihe Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Seit 2023 gibt es auch ein Restaurant und eine Bar vor Ort. Die Eigner (Euan und Louisa) helfen auch beim Organisieren eines Mietwagens, eines Taxis oder von Ausflügen. Landungen sind hier aber nur für Hotel-Gäste gestattet.

Und: es gibt ganz in dieser Gegend von Inverness noch einen weiteren (kleinen) Platz mit einem Bed 'n' Breakfast direkt vor Ort. Der Platz heißt Culbokie. Die Piste ist allerdings nur 400 Meter lang, schmal und nicht trivial, insbesondere wenn es windet, was hier oft der Fall ist. Außerdem oft nicht geflegt bzw. gemäht. Daher eher nur etwas für ULs oder STOL-Flugzeuge. Praktisch direkt neben dem Abstellplatz gibt es es ein schönes Bed'n Breakfast, mit dem Namen "Abalone", betrieben von Martin und Antonia. Es gibt auch eine Website, und zwar hier.

In Nordosten Schottlands, an der Nordsee zwischen Inverness und Wick gibt es einen sehr schönen Flugplatz bei dem kleinen Ort Dornoch. Der Flugplatz ist umgeben von einer Danger Area welche man nur als äußerst "hot" bezeichnen kann. Kein Wunder; der wichtige Militärstützpunkt Lossiemouth befindet sich ganz in der Nähe. Wochentags ist im Anflug auf Dornoch daher zunächst mit Lossiemouth Radar und später (bis zur Landung) mit "Tain Range" (122.75) zu funken; die Militärs unterbrechen dann kurzzeitig ihre Starts. Von Norden kommend gibt es einen kleinen "Einflugkorridor". Am Wochenende funkt man stattdessen zunächst mit Inverness Radar und dann zru unmittelbaren Landung auf der Safety-Com Frequenz, 135.480. Den Ort Dornoch nicht überfliegen!

Die Piste ist 775 Meter lang, hindernisfrei und stets in sehr gutem Zustand, somit völlig problemlos. Der Platz wird (wie Broadford - Isle of Skye) vom Highland Council betrieben, bei dem man auch das PPR erbitten sollte (Erteilung nur montags bis donnerstags möglich!). PPR holt man vorzugsweise nicht mehr per Telefon, sondern per mail ein: info.aerodromes@highland.gov.uk. Sonst eben tel. 01349886606. Wenn man kein PPR einholt, ist das kein Weltuntergang, es wird dann aber im Nachhinein die doppelte Landegebühr abgerechnet. Bezahlen kann man vor Ort nicht. Man muss nach dem Flug nochmal ein Formular ausfüllen und verschicken und bekommt danach per mail eine Rechnung, die man dann telefonisch unter Angabe einer Kreditkarte bezahlen (knapp über 20 Pfund plus ein paar Pfund pro Tag Parken).

Es gibt am Platz einen privater Hangar, wo auch Gäste ihren Flieger unterstellen können. Kontaktname: Dickie Bird. Es gibt aber kein Avgas. Und: Dickie Bird bitte nicht für PPR ansprechen. Das bekommt man nur vom Council, wie oben erläutert. Mit den Leuten beim Council kann man aber nicht über fliegerische Dinge sprechen, also Infos zum Platzzustand oder zum Wetter einholen. Dazu bitte mit Dickie sprechen.

Eine kleine Warnung: die Piste und das unmittelbare Flugplatzumfeld wird intenstiv von Hundeeigentümern für ihre Runden genutzt. Daher gut aufpassen.

Vom Abstellplatz aus kann man in 10 Minuten nach Dornoch spazieren; dabei quert man einen Teil des schönen und in UK sowie auch international äußerst renommierten "Dornoch Royal Golf Clubs", bei dem man natürlich auch eine gepflegte Runde spielen kann (allerdings nicht ganz billig). Zwischendurch kann man (zumindest wochentags) immer wieder die übenden Militärpiloten beobachten. Im Clubhaus des Golfclubs kann man mit schönem Blick etwas essen. Es gibt ein feines Hotel direkt nebenan. Auch das kleine Städtchen Dornoch ist nett. Im "Luigi's" (an der Hauptstraße) gibt es sehr guten Carrot Cake.

Beim Abflug muss man sich (wochentags) schon vor dem Start bei Tain Range melden (kann man sogar am Boden mit offener Rauschsperre empfangen) und entsprechende Absprachen treffen. Grundsätzlich sollte die Danger Area auf möglichst direktem Wege (=nach Westen) oder über den veröffentlichten Korridor verlassen werden.

Auch in Dornoch findet jedes Jahr ein Fly-In, organisiert vom Highlands & Islands Strut der LAA statt.

Nur einige Kilometer südlich von Dornoch gibt es noch einen weiteren Flugplatz, das Easter Airfield bei Hearn. Die Piste hat mittlerweile insgesamt 900 Meter gepflegtes Gras; sehr freundliche Leute (David Monroe), die gerne Gäste haben. Es gilt aber strenges PPR. Hier gelten bezüglich An- und Abflug an Wochentagen ähnliche Regeln wie für Dornoch (Absprache mit den Militärs). Man kann in ca. 20 Minuten in den Küstenort Balintore (mit tollem Strand) spazieren. Außerdem gibt es am Platz ein Gästezimmer; dies in Form eines holzverkleideten Bauwagens, der aber liebevoll eingerichtet wurde. Der Platz hat sich in den letzten Jahren zu einem Symbol des freundlichen, unkomplizierten Sportfliegens in Schottland entwickelt. Auch hier findet jedes Jahr (meist Mitte/Ende Juni) ein Fly-In statt.

5. Edinburgh

Edinburgh, am Firth of Forth gelegen, ist die Hauptstadt Schottlands und die sehr sehenswerteste Großstadt des Landes. Besonders schön ist es (bei hoffentlich gutem Wetter), mit dem offenen Touri-Bus die Stadt zu besichtigen. Außerdem kann man sehr schön die Altstadt, das Stadtschloß und den Botanischen Garten zu Fuß erkunden. Im Stadthafen Heith liegt die Royal Yacht Britannia, welche auch zu besichtigen ist. Und natürlich lockt auch die berühmte Forth Bridge, die allerdings schon etwas außerhalb liegt; dennoch sollte man sich diese wenn möglich mal im Detail vom Boden aus ansehen. Wer noch mehr Zeit für einen Ausflug hat, sollte das ca 20 Kilometer nordöstlich von Edinburgh gelegene Tantallon Castle besichtigen, welches wirklich eine tolle Szenerie bildet. Jedes Jahr im August findet in Edinburgh (auf dem Vorplatz des Stadtschlosses) das größte Musikfestival Schottlands statt ("Royal Edinburgh Military Tattoo"). Wer es zwischendurch etwas ruhiger, aber umso malerischer haben möchte, sollte den Ortsteil "Dean Village" besuchen; dort gibt es wirklich schöne Fotomotive. Sie sehen, die Stadt bietet genug für mehrere Tage. Auch gegessen habe ich in Edinbugh immer recht gut (z.B. in der "Mussel & Steak Bar " am Grassmarket). Nachteil an Edinburgh: im Sommer ist es schon sehr "touri" hier, denn keiner, der eine Schottlandreise unternimmt, lässt Edinburgh aus...

Stadtnah liegt der mit ILS, Taxis, Mietautos etc. versehene Flughafen von Edinburgh (EGPH); man kommt von dort problemlos mit dem Taxi (oder UBER) in die Stadt. Leider will der Platz keinerlei GA haben; er hat daher extrem hohe (vierstellige!) Gebühren (wenn man überhaupt PPR bekommt). Umso ärgerlicher ist dies, da es außerdem für die GA in unmittelbarer Stadtnähe keine hundertprozentigen Alternativen zu EGPH gibt. Leider.

Da Edinburgh als Ziel wirklich lohnenswert ist hier ein paar Worte mehr zu den nächstmöglichen Alternativen zu EGPH. Vorweg; der recht stadtnahe RAF-Platz Kirknewton EGKT hat zwar eine geringfügige zivile Mitbenutzung, erteilt aber leider kein PPR (mehr) an platzfremde Besucher. Daher lauten die Alternativen:

1. Fife-Glenrothes (EGPJ) ist ein sehr schöner, problemloser kleiner GA-Platz und ist recht passabel für einen Besuch der Stadt Edinburgh nutzbar. Er liegt allerdings immerhin ca. 40 Kilometer nördlich, auf der anderen Seite des Firth of Forth. Um nach Edinburgh zu kommen, muss man eine kurze Taxifahrt zur Bahnstation "Thornton" machen und dann mit den regelmässigen Zügen der Scotrail nach Edinburgh Waverley (Hauptbahnhof) fahren. Die Fahrzeit beträgt eine knappe Stunde. Alternativ zum Zug gibt es auch eine Busverbindung nach Edinburgh. Weitere Infos zu Fife noch im nächsten Abschnitt.

2. Cumbernauld (EGPG) liegt ca. 40 Kilometer westlich von Edinburgh und damit nur noch ca. 20 Kilometer nordöstlich von Glasgow. Normaler GA-Platz mit der üblichen Infrastruktur, inkl. eines "Cafes". Avgas vorhanden. Lande- und Parkgebühren für einen solchen VFR-Platz einen Tick hoch. Von hier aus ist es so, dass man mit dem Taxi eine ganz kurze Strecke zum Bahnhof "Croy" fahren muss; von dort kann man nämlich ohne Umsteigen in 40 Minuten nach Edinburgh Central fahren; wichtig: nicht zum Bahnhof "Cumbernauld" fahren, machen, denn von dort aus muss man dann zunächst noch in Falkirk Grahamston umsteigen. Wer allerdings lieber ein Auto mietet, findet nur ein paar Taximinuten vom Platz entfernt die Mietwagenfirma Arnold Clark, welche allerdings wochenends geschlossen ist (im Suchfeld "Cumbernauld" eingeben).

3. Der kleinere Flughafen der Stadt Dundee (EGPN) stellt wiederum für diejenigen eine günstige Alternative dar, die unbedingt IFR-Anflüge haben möchten. Ein unkomplizierter Platz mit sehr schönem Anflug. Das Schöne: vom Platz aus ist es nur eine ganz kurze Taxifahrt zur Dundee Railway Station, und von dort fahren Direktzüge in knapp über einer Stunde (über die Forth Bridge!) nach Edinburgh Zentrum. Weitere Infos zum Platz Dundee im gleich folgenden Abschnitt.

4. East Fortune East liegt auf einem Teil eines alten RAF-Flugplatzes östlich von Edinburgh. Das Gelände wird auch als Motorradrennstrecke genutzt. Die nutzbare Piste ist nur 580 Meter lang, aber immerhin Asphalt. Der Eigentümer, Keith, ist freundlich und fährt Gäste sogar bis nach Edinburgh, obwohl es immerhin 30 Kilometer sind. Etwas hohe Gebühren für solch einen Platz. Allerdings gibt es am Rande des Geländes ein sehenswertes Luftfahrtmuseum, das "National Museum of Flight". Unter anderem kann man dort eine Concorde, einen Avro Vulcan Bomber und eine De Havilland Comet sehen - ein kleines zweites Duxford somit. Website.

6. Andere Ziele / Flugplätze in Schottland

35 Kilometer nordöstlich von Aberdeen, nahe des Städtchens Peterhead, gibt es noch den kleinen Flugplatz Longside (EGPS). Dieser hat eine 500-Meter Asphaltpiste (plus reichlich Überlaufflächen). Betreiber ist der freundliche und recht aktive Buchan Aero Club. Mit Voranmeldung kann man auch hier Avgas und ggf. sogar Mogas bekommen. Peterhead ist eine Fischereistadt, auch wenn die Anzahl der Fischer in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist. Dennoch: Der Peterhead Fish Market ist einer der wichtigsten des Königreichs; von hier geht der Fisch nach ganz UK und Europa.

Aberdeen (EGPD) ist, da Handling-Plicht (Signature, Swissport oder Dalcross) besteht, teuer (aber nicht annähernd so schlimm wie Edinburgh). Es gibt leider keine Flugschule o.ä. die für kleines Geld das Handling macht. Insgesamt wird der Service von Signature gelobt; wegen unterschiedlicher Preise sollten man aber aber verfügbaren Agends anfragen. Avgas 100LL vorhanden. Ansonsten ist der Platz vor allem auf die Abfertigung der Helikopter-Verkehre zu den Ölborhinseln in der Nordsee ausgerichtet; außerdem gibt es Linienverkehr. Daher auch Linienbusvernindungen in die Stadt. Günstigere Alternative zu EGPD: Dundee (EGPN), von wo aus man mit dem Zug ohne Umsteigen nach Aberdeen fahren kann. Für wen auch Grasplätze in Fragen kommen, bietet sich der Platz Whiterashes (20km nördlich der Stadt, Pisten mit 680 und 830 Meter Gras) an. Aberdeen ist aber ohnehin nicht so wahnsinnig hübsch, wenn auch lebhaft. Die Stadt lebt wie gesagt vor allem vom Erdöl-Geschäft. Wenn man ein Auto nimmt, dann sollte man, ca. 40 km südlich, beim Küstenstädtchen Stonehaven die Burguine Dunnottar Castle besichtigen; sie liegt spekatkulär auf einer felsigen Landzunge im Meer.

Dundee (EGPN) ist als Platz recht interessant, da direkt am Firth of Tay und außerdem sehr stadtnah gelegen. Die Stadt selbst aber ist eher nicht so wahnsinnig reizvoll. Der Flugplatz gehört zu den Highlands & Islands Airports. PPR gibt es über die HIAL-Website (die früher dort aktive Flugschule "Tayside Aviation", welche sich um die GA kümmerte, gibt es nicht mehr). Vor allem hat der Platz IFR-Anflüge und ist außerdem bezahlbar was in dieser Kombination in Schottland eher selten ist. Die Landunf kostet 16 Pfund (wenn man IFR anfliegt kostet es spürbar mehr). Parken ist allerdings mit 36 Pfund pro Tag hier recht teuer. Tipp: wenn man au Gras parkt, sind es nur ca. 11 Pfund pro Tag. Avgas ist Schottland-typisch eher teuer. Achtung: während der Platz insgesamt sehr gute Öffnungszeiten hat, schließt er samstags schon etwas früh, und out of hours ist hier auch mit entsprechendem HIAL-Permit nicht möglich.

Der Platz taugt auch, wenn man nach Aberdeen will, aber EGPD vermeiden möchte, bzw. man nach Edinburgh will, aber EGPH vermeiden möchte, denn es fahren jeweils Direktzüge ab Dundee Railway Station, welche wiederum nur eine drei Minuten kurze Taxifahrt vom Flugplatz entfernt ist. Wer viel Zeit (und sehr wenig Gepcäck) hat, kann auch laufen. Auf halbem Weg Richtung Stadt, noch direkt am Wasser, gibt es ein recht nettes Restaurant, das "Bridgeview Station". Mietwagen (mit Bereitstellung am Platz) kann man über Arnold Clark bekommen.

Fife-Glenrothes (EGPJ) ist ein sehr guter, aktive GA-Plätze für den Osten Schottlands, er gilt eines einer der freundlichsten Flugplätze in UK und kann als VFR-Alternative für das teure Edinburgh (EGPH) verwendet werden. Es gibt 100LL und UL91. Golfplatz direkt nebenan! Zur Übernachtung in Platznähe sei außerdem das nahe Bed 'n Breakfast Greenhead of Arnot empfohlen (Abholung vom Flugplatz wird angeboten).

Der Flugplatz Perth-Scone (EGPT) ist die Heimat des Scottish Aero Club und hat ebenso einen guten Ruf. Halbwegs günstiges 100LL. Und seit Kürzerem UL91, Dazu PCL. PPR muss man über die Website über einen etwas langen Dialog einholen. Die Gebühren (für einen solchen Platz einen Tick hoch) kann man hier übrigens über die aeroPS-App bezahlen. Freundliche Leute. Außerdem gibt es ein (einfaches) Hotel direkt am Platz, die "Sky Lodge". Wer schöner wohnen will, sollte aber das 3km vom Platz entfernte Murrayshall Country Estate wählen - sehr hübsch. Im Städtchen Perth ist das "Effies of Perth" (Restauant und Tearoom) eine Tradtionsadresse. Direkt in Scone ist das "Brown and Black" als Restaurant empfohlen.

Ein halbe Flugstunde nordöstlich von Edinburgh, ganz am Ende des Firth of Forth, gibt es den Flugplatz Crail. Ein ehemaliger Militärplatz direkt am Wasser, der heute auf kleiner Flamme als GA-Platz betrieben wird. Manchmal werden die alten Pisten auch von Autos verwender, daher macht PPR hier wirklich mal Sinn). Die Straße 20 Minuten zu Fuß entlang nach Südwesten kommt man in der Ort, wo es Essen (natürlich auch Seafood) und ein Hotel (The Golf Hotel) gibt. 20 Minuten zu Fuß vom Platz aus nach Nordosten kommt man zu einem Golfplatz, der direkt an der See angelegt ist (sehr schön!).

Strategisch zwischen Glasgow und Edinburgh gelegen, ist Cumbernauld (EGPG) einer der bedeutenderen GA-Landeplätze Schottlands. Er hat zwar keine IFR-Verfahren (wobei gemäß AIP wohl das ILS von Edinburgh zum Cloudbreaking verwendet werden kann), ist aber eben verkehrstechnisch gut gelegen. Die Gebühren sind für einen VFR-Platz eher einen Tick hoch. Dafür (zumindest für schottische Verhältnisse) meist relativ günstiges Avgas. Wer vor Ort ein Auto mieten möchte, findet nur ein paar Taximinuten vom Platz entfernt die Mietwagenfirma Arnold Clark, welche allerdings wochenends geschlossen ist.

Der Platz kann aufgrund seiner Nähe und Anbindung insbesondere als VFR-Alternative für Glasgow genutzt werden. Dabei muss man mit dem Taxi zum Bahnhof von Cumbernauld und dann mit dem Zug in nur 27 Minuten nach Glasgow Queen Street (ist zwar nicht der Hauptbahnhof, liegt aber ebenfalls mitten im Zentrum). Das Städtchen Cumbernauld hingegen gilt als hässlich. Mit dem Auto sind es direkt bis nach Glasgow nur ca. 30 Minuten; nach Edinburgh sind es etwa 50 Minuten.

Der Flugplatz Castle Kennedy hingegen liegt ganz im außersten Südwesten Schottlands, nahe des Städtchens Stranraer. Es handelt sich hier - wie in so vielen Fällen - um einen ehemaligen RAF-Platz, der nun auf ganz kleiner Flamme für die GA betrieben wird. Vorsicht ist allerdings geboten, da nur ein 600 Meter langer Teil einer der beiden Pisten neu geteert wurde und daher benutzbar ist. Wegen der den Platz umgebenden EG-Ds (Danger Areas) sollte man rechtzeitig mit Scottish Information funken, um sicher zu sein, dass man diese kreuzen darf. Sonst ist am Platz gar nichts.

Vom Abstellplatz aus sind es gute 20 Minuten Fußweg zum Eingang der Gartenanlage "Castle Kennedy Gardens". Innerhalb dieses Gartens kann sowohl das Castle Kennedy (von dem allerdings nur noch eine Ruine steht) als auch das neuer gebaute Lochinch Castle besichtigen. Dort gibt es Verpflegung. Ca. 30 Minuten Fußmarsch vom Platz aus kommt man in das Häfenstädtchen Stranraer, wo es reichlich Unterkünfte gibt. Man kann dafür aber auch ein Taxi aus Stranraer an den Platz rufen.

Castle Kennedy ist somit ein netter Pausenstopp mit Spaziergang und Schloßbesichtigung auf dem Weg nach Nordschottland. Nur leider gibt es kein Avgas (Mogas kann man sich mit Kanistern von einer nah gelegenen Tankstelle besorgen). Website des Flugplatzes: www.castlekennedyairfield.co.uk. Jedes Jahr Ende Mai gibt es hier ein beliebtes Fly-In.

Wer gerne St. Andrews und das Castle besuchen möchte, für die ist Kingsmuir der nahestgelegene Flugplatz. Nur 620 Meter Gras, aber stets sehr gepflegt und in sehr schöner Landschaft gelegen. Ca. 10 Kilometer nach St. Andrews. Direkt an der nahen Landspitze (Fife Ness) givbt es noch einen weiteren Platz: Crail ist ein alter und ziemlich ramponierter Militärplatz, aber eine der Pisten (17/35) kann mit PPR genutzt werden, Man kann in gut einer Viertelstunde vom Abstellplatz in den Ort Crail marschieren.

Die Städte Glasgow und Prestwick sind (im Gegensatz zu Edinburgh) eher nichts so Besonderes und daher nicht sonderlich besuchenswert. Immerhin ist Glasgow aber natürlich eine Großstadt (sogar die drittgrößte in UK) mit viel Nightlife und außerdem vielen Grünflächen; in monumentaler Hinsicht ist sie aber dennoch nicht so interessant wie Edinburgh. Am Flughafen von Glasgow (EGPF) sollte man wenn möglich auf keinen Fall in die Fänge von Signature oder GAMA kommen; das ist sehr teuer. Alternativ kann man als Privatflug aber in der Regel von örtlichen Flugschule "Leading Edge Aviation" bzw. dem "Glasgow Flight Centre" gehandelt werden. Kosten für Singles dann 60 Pfund pro Landung und 30 Pfund pro Tag Parken. Dies allerdings auf der Terminal gegenüber liegenden Seite der Piste ("Apron Whiskey"). Der Flight Centre ist auch die einzige Firma am Platz, die Avgas 100LL hat und verkauft. Eine Einschränkung gibt es aber beim Flight Centre: es werden keine internationalen Flüge abgewickelt. EGPF ist zumindest der naheste Platz zum Loch Lomond, einem der berühmtesten Seen Schottlands, am Südrand der Highlands.

Prestwick (EGPK) wird auch als "Glasgow-Prestwick" vermarktet und ist in der Tat recht gut an Glasgow angebunden. Er ist nämlich, wenn man sich von der Flugschule "Prestwick Flight Centre" handeln lässt, halbwegs bezahlbar (ca. 31 Pfund pro Landung und 36 Pfund pro Nacht für Parken). Es wird um PPR über deren Website 24h vorher gebeten. Wenn man z.B. später abends kommt, muss man die FBO, "Prestwick Aviation Services", bemühen; dann ist es spürbar teurer. Außerdem ist der Platz ein ordentlicher IFR-Alternate, falls das Wetter in dieser Gegend mal komplett zumachen sollte; und: er ist gut zum Tanken für eine Hebridentour, da das Avgas hier zumindest etwas günstiger ist als in Stornoway, Oban und Islay. Zuguterletzt kann man ab Prestwick beim dortigen Flight Centre Wasserflugschulung machen (siehe auch Abschnitt "Wasserflug").

Ansonsten ist für VFR der Flugplatz Cumbernauld (EGPG) für Glasgow noch zu empfehlen, da nur 20 km entfernt; für weitere Infos, siehe etwas weiter oben. Wer mit einer 530 Meter Grasbahn (plus 110 Metern "overrun") klarkommt, kann außerdem noch den Platz Strathaven als VFR-Alternative für Glasgow erwägen, denn der liegt nur ca. 20 Kilometer südöstlich von Glasgow. Allerdings befinden sich in der Umgebung des Platzes zahlreiche Windräder, die Berichten zu Folge unter gewissen Bedingungen sehr starke Turbulenzen im An- und Abflug erzeugen können! Sonst ist es ein sehr aktiver kleiner Sportfliegerplatz (hauptsächlich UL), wo es auch stets Mogas gibt. Gebühren können über aeroPS bezahlt werden!

Abschließend zu Schottland ein paar weitere, generelle Tipps:

Für eventuelle weitergehende Fragen zum Fliegen in Schottland (speziell dem Norden) kann man sich an den zuständigen Regionalzweig des Sportfliegerverbandes LAA wenden: www.laahighlandstrut.org.uk 

Aufgrund der im Sommer sehr langen Tage lohnt es sich bei einer Schottland -Tour eventuell, vorab ein "out-of-hours permit" für die Plätzes des Highlands & Islands Flughafen-Netzwerks (HIAL) bzw. die Argyll Air Service Aerodromes (Oban, Coll, Colonsay) zu beantragen. Siehe dazu den Abschnitt "PPR".

Die FIS-Lotsen von Scottish Info gelten als die GA-freundlichsten in ganz UK. Aber bedenken: FIS hat in der Regel kein Radar!

Aufpassen muss man speziell in den Highlands unter der Woche auf tief fliegende Militärflugzeuge. In der Tat behindert die so genannte "Highlands Restricted Area" (EG-R610) das Fliegen in den nördlichen Highlands wochentags (speziell nachmittags) doch erheblich. Allerdings kann man auch bei aktiver EG-R610 unter Umständen mit FIS einen Durchflug koordinieren.

Avgas ist in Schottland teilweise etwas rar und meist auch eher teuer. Ein beliebter Tankstopp in Nordwestengland (für günstiges Avgas, und außerdem auch Mogas und Jet!) auf dem Weg nach Schottland ist daher der (unlizensierte) Platz Kirkbride (siehe Skydemon, etc.. Man sollte sich aber wegen des Spritbedarfs dort vorher anmelden (07710672087). Sonst ist außer einem freundlichen Empfang nicht viel in der Gegend; die meisten nutzen ihen wirklich nur als wichtigen und günstigen Fuel-Stop auf der Durchreise. An gewissen Wochentagen kann man auch in dem Hotel am Platz ("The White Heather") zu Mittag essen. Achtung: die Rollwege und das Vorfeld haben leider viel lose Steine.

Außerdem ist seit 2023 endlich wieder der eigentlich besser ausgestattete Platz Carlisle (EGNC) in Betrieb und es gibt dort nun auch wieder Avgas, mit ordentlichen Preisen. Hübsche Pilot Lounge. Mittlerweile sehr positiv bewertet.

Im Nordosten Englands kann man zum Avgas tanken (ohne dafür hohe Gebühren zu bezahlen wie in Newcastle) z.B. in Fishburn, Shotton/Peterlee oder in Eshott landen (für Sprit am besten vorher anfragen). Wer einen großen, kontrollierten Platz mit ILS, etc. vorzieht, kann Teesside International (EGNV) nehmen; das dortige Handling von Stobart Jet Services ist nicht zu teuer.


© Philipp Tiemann
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