Flugziele/Südengland
Südengland

Insbesondere die gesamte südliche Küste Englands ist sehr schön und es macht viel Spaß, dieser in geringer Höhe VFR entlang zu folgen. Auch das Landesinnere des Südens Englands mit seinen lieblichen Landschaften erfreut den Flieger immer wieder. Aber auch für einen Aufenthalt am Boden lohnen sich einige Orte Südenglands sehr. Außerdem ist Südengland (Insbesondere Südostengland) natürlich jener Teil der Britischen Inseln, der von Zentraleuropa aus kommend der naheste und am schnellsten zu erreichende ist. Selbst mit einfachen Flugzeugen wie C172 oder PA28 kann man aus Deutschland kommend in 3 Stunden non-stop dort sein (siehe z.B. den Artikel "Südostengland" im Bereich Reiseberichte).

Im diesem Abschnitt möchte ich ein paar Empfehlungen sowohl der Flugplätze als auch touristisch interessanter Ziele in Südengland abgeben. Zu beachten ist, dass ich einigen besonderen Flugplätzen und Orten im Bereich des südlichen Englands (London, Oxford & Cambridge, der Isle of Wight, den Kanalinseln, den Scilly Isles, und Cornwall) jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet habe.

Vorweg: Insgesamt ist Südengland ein extrem dicht besiedelter Raum. Daher haben nahezu alle Flugplätze etwas komplexere Anflugverfahren und auch ziemlich ausgeklügelte Lärmschutzverfahren. Diese sollte man natürlich unbedingt auch als Gast beachten. Meist findet man dazu sehr gute Informationen auf den platzeigenen Websites und in den Flight-Guides; in aller Regel wird man auch bei einem PPR-Anruf noch mal genau diesbezüglich gebrieft.

Und noch ein Punkt: entlang der Südküste Englands befinden sich zahlreiche Danger Areas. Es sei an dieser Stelle noch einmal daran erinnert, dass man in UK Danger Areas (EG-D...) nicht grundsätzlich einfach so auf eigene Gefahr durchfliegen darf, sondern sich entweder über Funk über deren Inaktivität versichern, oder sich von der zuständigen ATC-Stelle einen Durchflug genehmigen lassen sollte, insofern das möglich ist. Sonst muss man eben frei bleiben.

Das andere ist, dass der Süden Englands (insbesondere im Raum London) voll mit kontrolliertem Luftraum ist und die VFR-Karte ein ziemliches Chaos aus in sich verschachtelten Lufträumen ist, die entweder eine Freigabe erfordern (D) oder unter VFR gar gänzlich zu meiden sind (A). Insbesondere ist da natürlich die TMA London zu nennen, welche auch bis an die südlichen Küsten reicht. Verstöße werden in UK sehr rigoros geahndet. Also: Gut aufgepasst! Siehe dazu auch den Abschnitt "Luftraumstruktur".

Geographische Highlights

Bevor wir in die einzelnen Flugpätze einsteigen, seien hier einige geographische Highlights genannt, die unbedingt mal "abgeflogen" sein sollten.

Da sind zum einen natürlich die Steilküsten der südenglischen Küste. Die berühmtesten sind die White Cliffs of Dover (genau gesagt: vor allem jene östlich der gleichnamigen Stadt). Siehe z.B. meine Fotoberichte aus 2013 und 2017 sowie den PuF-Artikel von 2022. Hier kommen die meisten VFR-Piloten nach ihrer Kanalüberquerung ohnehin mehr oder weniger vorbei. Eine eher noch schönere Steilküste ist die von Beachy Head (westlich von Eastbourne), mit den sich direkt westlich anschließenden so genannten "Seven Sisters". Siehe meinen Fotobericht aus 2014. Hier kann man auch am Boden herrlich entlang der Steilküste flanieren und die Blicke (und meist den Wind!) genießen.

Außerdem sehr reizvoll ist die Solent-Region (der gesamte Abschnitt zwischen Chichester und Southampton) mit ihren vielen Wasserwegen, tausenden von Sportbooten, Stränden, Dünen und Ortschaften. Siehe hierzu ebenfalls meinen Bericht aus 2014.

Auch der - leider an Flugplätzen sehr arme - Abschnitt von Bournemouth bis Exeter (die "Jurassic-Coast", übrigens UNESCO-gekrönt), hat sehr viel aufregende Natur und schöne Strände bzw. Steilküsten zu bieten (siehe meine Fotoserie von der Reise aus 2015 und den PuF-Bericht von der Reise 2016, sowie den Bericht "Südwestengland" aus 2022). Wer hier in geringer Höhe entlang fliegt, sollte sich hinsichtlich der Highlights etwas vorbereiten; gleich etwas westlich von Bournemouth finden sich z.B. die "Lulworth Cove" und die "Durdle Door". In diesem Abschnitt Südenglands ist inbesondere auch das Hinterland (Richtung Salisbury) mit seinen sanften Hügeln sehr reizvoll. Dem wunderschönen Cornwall ist wie gesagt ein ganz eigenes Kapitel gewidmet - siehe auch hierfür meinen Reisebericht aus 2015. Zuguterletzt ist auch die gesamte Region rund um Bristol mit ihren doch recht stattlichen Hügeln und den beeindruckenden Brücken über dem Bristol Channel sehr interessant. Wobei leider auch die Gegend von Bristol für GA-Flieger nicht sonderlich gut mit GA-geeigneten Plätzen ausgestattet ist. Die Cotswolds gelten als ingesamt eine der schönsten und ursprünglichsten Gegenden Südenglands.

So; nun konkret zu den Flugplätzen. Bei dieser Übersicht über die schönsten und lohnenswertesten Plätze Südenglands möchte ich im Südosten anfangen und mich in Richtung Südwest "vorarbeiten".

Clacton-on-Sea (EGSQ)

Dieser kleine Platz liegt ganz im Südosten von UK, also an der Nordseeseite, quasi in Verlängerung der Themsemündung. Er eignet sich gut für einen Strandausflug, denn man kann in relativ kurzer Zeit zu Fuß in den Ort und an den Strand gehen; allerdings ist die Graspiste ist schmal, eher kurz und kann unter Umständen weich sein. Dennoch gibt es einen recht aktiven Aeroclub. Wichtig: die Piste kreuzt mittig ein Fußweg. Und. die Fußgänger haben "Vorfahrt"! Also: Augen aug und im Zweifel einmal durchstarten.

Geparkt wird westlich der Piste, aber nicht direkt vor dem Clubhaus, denn der Platz ist für den Aeroclub. Freundliche Leute. Der Fußweg ans Meer, wo es auch zwei Restaurants gibt, dauert 15 Minuten; um an den Pier und in das Stadtzentrum zu kommen, muss man noch einmal gut 10 Minuten an der Promenande entlanggehen, was aber angenehm ist.

Clacton ist allerdings ein typischer Nordseestrandort. Heißt: der Strand und das Meer ist nicht so schön wie in Teilen Südenglands. Außerdem macht hier eher einfaches Publikum Urlaub. Heißt: es gibt praktisch keine richtigen und empfehlenswerten "Restaurants", sondern eher Fish & Chips und anderes "Zeug". Dennoch: auch diese Orte haben irgendwo ihren besonderen Reiz und man kann hier durchaus auf der Durchreise mal einen Stopp einlegen und ein paar Stunden verbringen. Es gibt allerdings kein Avgas am Platz. Dafür liegt direkt auf der anderen Straßenseite des Aeoclubs ein Golfplatz.

Der Aeroclub ist auf Spornradtraining spezialisiert, d.h. man kann dort auf deren Super Cub trainieren, Einweisungen für "Farm Strips" erhalten etc. Auch eine kleine Wartungsfirma wird hier unterhalten.

Jährlich gibt es in Clacton eine Airshow an der Seafront: www.clactonairshow.com.

Flugplatz Maypole (EGHB)

Dieser nette Grasplatz nahe Canterbury wurde leider Ende 2020 verkauft und ist geschlossen worden. Sehr schade; es gibt nun derzeit im Norden und Osten Kents keinerlei für Gäste nutzbaren Flugplatz mehr.

Zum Thema Manston (EGMH)

Der riesige IFR-Platz Manston (EGMH) wurde leider im Mai 2014 geschlossen.

Angeblich will der Eigentümer den Platz wieder eröffnen, und zwar erneut als Fracht-HUB, wie er es schon damals war. Aber das scheint einer längerfristige Geschichte zu sein. Immerhin, 2023 richtete er zwei Fly-Ins aus. Es kann also sein, dass sich in den nächsten Jahren wieder was tun wird in dieser schönen Ecke von Kent. Bis dahin kann man es aber durchaus mal probieren mit einem PPR-Antrag bei der lokal ansässigen Hubschrauberflugschule "Polar Helicopters, Tel. +44 (0)1843823067.

Lashenden-Headcorn (EGKH)

Ganz einfach ein schöner, wenn auch rustikaler Sportfliegerplatz im Südosten Englands.Von hier fliegen auch Harvards, Spitfires und Hurricanes, teilweise im Rundflugbetrieb! Außerdem Springerbetrieb. Es ist also praktisch immer was los. PPR wird hier allerdins noch wichtiger als anderswo in UK genommen.

Es gibt Duschen und Toiletten und das Zelten am Flieger ist erlaubt. Am Platz gibt es ein einfaches (sprich; typisch englisches) Fastfood-Cafè, das schlecht ist. Tipp stattdessen: das "Bell Inn" in Smarden (am Flugplatzausgang nach links gehen, dann ca. 15 Minuten zu Fuß). Direkt am Flugplatzrand gibt es auch noch das "Wings Bar & Restaurant". Landegebühr 20 Pfund. Der Platz hat aufgrund des Ambientes und des ländlichen Charmes insgesamt einen guten Ruf, ist aber letztlich nichts so Besonderes. Die Piste ist auerdem etwas "bumpy". Zwei Kilometer vom Platz entfernt liegt der Bahnhof von Headcorn, von dem aus es auch Züge nach London gibt (Fahrzeit ca. 1 Stunde). Außerdem können am Platz E-Bikes geliehen werden; siehe "The Electric Bike Centre".

Old Warden (EGTH) / Shuttleworth Collection

Eine international viel weniger als Duxford, in UK aber umso mehr bekannte Ausstellung historischer Flugzeuge findet sich auch dem Grasplatz Shuttleworth / Old Warden (EGTH), ca. 80 Kilometer nördlich von London. Website: www.shuttleworth.org. Es handelt sich hauptächlich um sehr gut erhaltene Exemplare aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg. Außerdem gibt es einen schönen "Swiss Garden" und ein "Cafe".

Die Piste wurde vor einiger Zeit effektiv verlängert und ist jetzt über 800 Meter lang. Overhead join. Insgesamt ein sehr atmosphärischer Grasplatz. Die Landegebühr deckt auch den Eintritt ab; dennoch wird eine zusätzliche Spende gerne gesehen.

Pent Farm

Kommen wir nun zur Südküste Englands. Im Hinterland von Folkestone, im Dorf Postling, liegt diese "richtige" landwirtschaftliche Farm. Dazu gehört ein guter Strip mit 1000 Metern Gras. Die Piste hat nach Westen leichtes Gefälle; außerdem aber verläuft östlich des Platzes ein nicht zu verachtender Hügelzug. Der ist bei Landungen auf der 25 ein Faktor. Vor allem aber bei Starts auf der 07 ist er zu berücksichtigen. Tendenziell wird immer auf der 25 gestartet, außer bei starkem Wind aus Ost oder Nordost. Wie immer in UK ist der größere Faktor aber, ob und wieviel wie es zuvor geregnet hat. Aber recht eben ist die Piste durchaus. Im erweiterten An -und Abflug unbedingt auch die D141 (südlich, an der Küste) achten; die ist eine solche Danger Area mit Bylaw, wo der Einflug schlicht illegal ist.

Der Eigentümer des Platzes, Chris Reynolds, ist ein absoluter Gentleman. Sehr gerne lädt er Gäste ein, auf seinem Platz zu landen. Man muss eben lediglich zur Kenntnis nehmen, dass es sich nicht um einen richtigen CAA-lizensierten Flugplatz mit entsprechenden Standards handelt. Außerdem sollen die Ortschaften im Platzumfeld nicht überflogen werden. Am Platz befindet sich eine kleine Werft für Oldtimerflugzeuge.

Dieser Platz ist wirklich ein Geheimtipp. Ideal, wenn man nur mal "nach England" fliegen möchte, ohne allzu fern weiter ins Land zu fliegen. Je ca. 2,5 Kilometer vom Platz gibt es zwei kleine Bahnhöfe, Wesntenhanger und Sandling. Von beiden kommt man in aller Kürze nach Folkestone und nach Dover. Wenn man möchte auch noch weiter bis nach Ramsgate, ganz an der Ostspitze Kents. Oder aber, in die andere Richtung, sogar ohne Umsteigen bis nach London!

Folkestone ist eine recht nette Stadt. Nette Künsterlszene in der Old High Street. Der Hafen ist eine riesige Vergnügungs- und Verköstigungsmeile. Natürlich gibt es überall Seafood. Gut ist das "Little Rock". Insbesondere auch der Westteil der Stadt oberhalb der Kliffs („Leas“) ist baulich zum Teil recht hübsch gestaltet und lädt im Lower Leas Coastal Park zu schönen Spaziergängen ein.Übrigens gibt es nur ein paar Kilometer nördlich von Folkestone, im Örtchen Hawkinge, ein Luftfahrtmuseum, welches "Kent Battle of Britain Museum" heißt und wo es u.a. im Freiluftdisplay einen weitgehend erhaltenen Heinkel He-111-Bomber aus dem 2. Weltkrieg gibt.

Dover ist eher nicht so sehr schön. Dort gibt es neben einer kleinen, aber feinen Strandpromenade mit Häuserzeile im viktorianschen Stil vor allem das Dover Castle, welches zu besichtigen lohnt. Außerdem sind natürlich ausgdehnte Wanderungen an den Cliffs of Dover entlang sehr schön. Von hier aus kann man mit dem Zug recht schnell nach Canterbury (mit seiner berühmten Kathedrale), nach Whitstable oder an die Orte auf der Halbinsel Thanet (insbesondere Broadstairs) gelangen, welche allesamt in den letzten Jahren durchaus wieder beliebt geworden sind. Auch Sandwich und Deal sind schöne Orte (ganz im Osten Kents).

Siehe auch meinen PuF-Artikel unter "Reiseberichte".

Lydd (EGMD)

Eigentlich nur für technische Stops wirklich geeignet. Ein Platz, der vor allem mit Trainingsanflügen (IFR) und Trainingslandungen von Flugschulen sein Geld verdient. Das ILS hat allerdings recht hohe Minima. Heißt: bei richtig schlechtem Wetter kommt man hier u.U. nicht rein. Es gibt hier nichts Interessantes in der unmittelbaren Nähe des Platzes zu zun oder zu sehen, und es gibt auch keine Mietwagen am Platz. Einzig das schon einige Kilometer westlich gelene Rye ist ein sehr hübsches kleines Städtchen, das wirklich besuchenswert ist. Ein Taxi dorthin ist aber ober vorherige Buchung meist kaum zu bekommen, so im Nichts liegt der Platz. Man kann es aber z.B. bei Lee's Taxi (07824171778) probieren. Ein wirkliches Cafe ist derzeit nicht in Betrieb, sondern nur eine Snackbar. Wer richtig etwas essen möchte, kann ca. 20 Minuten zum nahen Golfclub spazieren, denn dort gibt es ein Restaurant, wo Piloten sogar einen kleinen Rabatt bekommen. Immerhin ist das Personal am Platz stets bemüht und es gibt eine ordentliche Pilot Lounge. Einziger wirklicher Pluspunkt: man kann hier sehr günstig Avgas tanken, wenn man danach aus dem Königreich ausfliegt, weil dann direkt vor Ort schon die Mineralölsteuer abgezogen wird.

Es sollen hier in ganz kleinem Umfang wieder kommerzielle Flüge am Platz angeboten werden. Der Platz will in den kommenden Jahren auch wieder ein richtiges Airlineterminal bekommen. Mal sehen...

Deanland (EGKL)

Deanland ist ein hübscher, aber recht kurzer Sportflugplatz grob in der Nähe von Eastbourne, allerdings ca. 15 Kilometer landeinwärts. Ein netter erster Stopp auf englischem Boden nach der Kanalüberquerung. Wegen Lärmschutz und kurzer Piste ist der Platz strikt PPR; diese holt man primär online ein; man man kann aber natürlich auch anrufen. Der Kontakt ist sehr freundlich und geeignete Maschinen werden sehr willkommen. Wegen Lärmschutz sollte man die Hinweise auf der platzeigenen Website beachten. Der Funk ist in der Regel nicht besetzt. Die Piste ist stets in gutem Zustand und ist kurz gemäht. Insgesamt ist sie aber trotzdem eben nur 570 Meter lang (+ ca. 100 Meter Starter-Extension im Westen). Die Piste hat auch eine, zwei (längere) Wellen drin. Es gibt Kaffee und Kekse im Clubhaus, viel mehr nicht. Landegebühr per "honesty box", 12 Pfund (sollte man passend in Pfund haben) oder man kann auch online über die Website des Platzes bezahlen. Insgesamt sehr nett. Nach Eastbourne ist es aber wie gesagt recht weit. Dennoch lohnt sich der Weg dorthin, vor allem wegen der Wanderungen oberhalb der Severn Sisters. Hierfür eignet sich noch einen Tick mehr folgender Platz:

Swanborough Farm

Dieser Strip liegt ein ca. 10 Kilomter inland, nahe des Städtchens Lewes und wird von einem kleinen Flugsportclub betrieben (Swanborough Aero Club). Der Vorteil: diese Piste ist in Summe 900 Meter lang. Das allerdings teilweise mit etwas Höhenprofil. Außerdem hat die Piste im Winterhalbjahr bzw. längeren Regenfällen Probleme mit Nässe. U.a. deswegen wird die Piste vom Club nur mit 650 Metern Länge ausgegeben. Ähnlich wie in Pent Farm gilt, dass man schon mal auf Farm Strips gewesen sein sollte. PPR via Telefon. Auch hier ist Lärmschutz wichtig. Es gibt keine eigene Funkfrequenz, daher wird die SafetyCom-Frequenz 134.480 verwendet. Kein Treibstoff. Taxis: +44 (0)69695003, (0)123483232 und (0)1234444.

Nachdem man mit dem Taxi zum Bahnhof von Lewes gefahren ist (gute 3 Kilometer) sollte man die recht kurze Fahrt mit dem Regionalzug nach Seaford (an der Küste) nehmen. Dort gibt es natürlich reichlich Unterkünfte. Schon von der Promenade von Seaford aus hat man tolle Blicke auf die Seven Sisters. Von dort macht eine tolle Wanderung (allerdings mit einigen Höhenmetern) Richtung Osten, zum Seven Sisters Country Park. Genau gesagt sollte man erst Richtung Cuckmere Haven gehen. Von dort hat man den absolut tollsten Blick auf die Sisters (Rast kann man im Cuckmere Inn machen). Von Cuckmere Haven kann direkt oberhalb der Steilküste dieser entlangmarschieren, z.B. bis zur Birling Gap. (Theoretisch kann man noch weiter, via Beachy Head, also dem südlichsten Punkt dieses Steilufers, ganz bis Eastbourne, aber das ist dann schon sehr sportlich). Übrigens gibt es in Seaford auch einen tollen (nicht ganz so günstigen) Golfplatz, der während der Runde ebenso tolle Küstenblicke bietet (Seaford Head Golf Course).

Man kann vom Bahnhof Lewes aus auch sehr schnell in der Großstadt Brighton kommen.

[ACHTUNG: leider hat dieser Platz bisher meines Wissens kein "Certificate of Agreement" vom britischen Zoll erhalten. Daher kann dieser Platz bis auf Weiteres nicht für internationale Flüge genutzt werden.]

Shoreham (EGKA) / "Brigthon City"

Shoreham (nahe Brighton) ist eines der vielen Seebäder an der englischen Südküste, ca. 75 km südlich von London gelegen. Der Platz hat eine Asphaltbahn und eine kreuzende Grasbahn, IFR-Anflüge (RNP) sowie Avgas und Jetfuel. Dieser Platz ist einer der wichtigsten GA-Plätze im Süden Englands (gemessen an den Flugplätzen die Nr. 3 in ganz UK), denn es gibt mehrere Flugschulen, Clubs, Privatmaschinen, etc. Dadurch bedingt ist dort bei gutem Wetter viel los, insbesondere an Wochenenden. Die Gebühren sind für einen reinen GA-Platz nicht billig - 37 Pfund allein für die Landung (1 bis 1,5 Tonnen, darüber noch etwas mehr). Außerdem high-vis-Pflicht! Die Gebühren (und auch etwaigen Treibstoff) kann man hier übrigens auch über die aeroPS-App bezahlen.

Aufgrund von Fluglotsenmangels ist Shoreham zu gewissen Wochtentagen und Tageszeiten kein kontrollierter (TWR+APP) Platz, sondern nur mit A/G Service. Außerdem gilt zu den A/G-Zeiten eine Beschränkung der Flugbewegungen, so dass hier sogar mit Slots hantiert werden muss.

Ein Leckerli dieses Platzes ist das charakteristische, im Art-Deco-Stil gebaute, historische Terminalgebäude. Das "Restaurant" darin ist aber nur britischer "Cafe"-Durchschnitt.

Man kann zu Fuß in 15 Minuten an den (steinigen) Strand von Shoreham gehen. Wenn man etwas besser als im Flugplatzkokal essen möchte und etwas Zeit und Muße hat, der spaziert 1,8km (ca. 25 Minuten) in den Ortskern von Shoreham zu "Tosca", einem annehmbaren Italiener (für den Fußweg nutze man google maps auf dem smartphone).

Nur ein paar Kilometer weiter entfernt liegen die bekannten Seebäder Worthing und vor allem Brighton. Die Brighton Pier ist schon ganz imposant, ist allerdings letztlich auch nur eine Spielbudenstätte. Die Innenstadt von Brighton mit ihren teilweise viktorianischen Häusern ist ganz nett. Insgesamt aber hat diese Gegend touristisch seine besten Zeiten natürlich schon lange hinter sich.

Am schönsten ist in der weiteren Umgebung weil das Seebad Eastbourne (mit dem Zug zu erreichen). Sehenswert sind in der Gegend die Kreidefelsen westlich der Landspitze "Beachy Head", die "Seven Sisters". In Eastbourne findet jährlich im August die größte, an einer Küstenlinie ausgetragene Airshow statt, die "Airbourne / Eastbourne International Airshow" (siehe Abschnitt "Airshows"). Auch Shoreham selbst hatte bisher eine jährliche Airshow, welche es allerdings auf absehbare Zeit (nach dem 2015er Hunter-Crash) nicht mehr geben wird.

Es gibt in dieser Gegend UBER, was ich für Fahrten zwischen diesen Orten empfehle. Ein UBER vom Fluglatz nach Brighton kostet ca. 30 Pfund. Die Mietwagenfirma Enterprise (genau gesagt deren Agentur in Hove) stellt Berichten zu Folge auf Anfrage Autos am Flugplatz bereit. Das scheint aber Glückssache zu sein.

Bognor Regis (EGKC)

Dieser Platz wurde erst Ende 2016 wiederbelebt, nachdem er eine paar Jahre brach lag und zuvor rein privat war. Es handelt sich um eine 600 Meter lange Asphaltpiste am Rande des gleichnamigen Seebads Bognor Regis. Sie wird jetzt von einem kleinen Segelflugclub betrieben. Mit PPR für Motorflugzeuge geht man leider sehr sparsam um. Wertvoll ist der Platz allerdings, wenn man in die Gegend von Chichester möchte und nicht auf den Graspisten des nahe gelegenen Flugplatzes Goodwood landen möchte. Ansonsten ist der Platz aber wirklich nur ein Streifen Asphalt in der Landschaft und hat wenig zu bieten; u.a. kaum Parkflächen. Auch der Ort Bognor Regis ist nichts Besonderes. Die Website des Clubs ist hier. Der Platz ist in der aktuellen Version des Pooleys-Guides enthalten; das entsprechende Blatt findet sich aber auch auf der Website des Clubs. Direkt an die Bahn grenzt ein Golfplatz. Achtung: die Landegebühr für Zweimots ist unverschämt.

Goodwood / Chichester (EGHR)

Goodwood liegt östlich von Portsmouth, leicht im Inland von West Sussex, nahe der Stadt Chichester. Ein mitunter sehr betriebssamer Flugplatz in einer schönen Gegend und eine gute Basis, um vom Boden aus die Südküste Englands zu erkunden. Viele Oldtimer am Platz (Spitfires, Harvards, etc.)! Der Platz ist Teil eines großen Sport- und Freizeitkomplexes ("Goodwood Estate"), mit u.a. einer Pferderennbahn, einer Autorennstrecke, einem Hotel, sowie zwei Golfplätzen.

Highlight dieses Platzes sind die vier jährlich stattfindenden, typisch englischen Themenevents, u.a. mit einem Display historischer Fahrzeuge, Pferderennen, etc. Dazu gehören das " Festival of Speed" (Ende Juni) und das "Goodwood Rivival" (September). Mit vorheriger Genehmigung ist es auch möglich, zu letzterem Event einzufliegen, dann allerdings mit sehr (!) hohen Gebühren. Außerdem müssen die Tickets für das Events separat gekauft werden, ebenfalls nur vorab.

Die Pisten sind Gras, aber lang genug. Früher tendierten sie in der nassen Jahreszeit dazu, weich zu sein. Allerdings wurden vor ein paar Jahren erhebliche Arbeiten durchgeführt, um einen Teil der Pisten besser herzurichten und weniger anfällig zu machen.

Die Landegebühren (an normalen Tagen) sind im moderaten Bereich, aber für einen Grasplatz doch eher einen Tick hoch. Avgas dafür meist relativ günstig. Wenn man tankt (an einer sehr hübschen Shell-Tankstelle im Retro-Look) gibt es außerdem Rabatt auf die Landegebühr. Das Gebäude wurde vor ein paar Jahren renoviert und ist jetzt recht ansprechend. Dort auch das "Cafe", das unter britischen Piloten mittlerweile beliebt ist. Ein Taxi nach Chichester ist nicht sehr teuer. Bei Bedarf ist das schicke Goodwood Park Hotel gerade noch in Fußmarschdistanz vom Platz.

Lee-on-Solent / "Solent Airport" (EGHF)

Ein strategisch gut gelegener Platz an der südenglischen Küste, ein paar Kilometer südöstlich von Southampton, direkt am Wasser des Solent gelegen. Ich mag diese von Wasserwegen umschlungene Küstengegend landschaftlich sehr gerne; hier in 1000 Fluß entlang zu fliegen macht sehr Spaß. Aufpassen muss man allerdings auf die in dieser Gegend recht anspruchsvolle Luftraumstruktur. Die gesamte Region ist sehr dicht besiedelt und wird daher auch als "South Coast Metropole" bezeichnet. Für einen Besuch von Portsmouth (insbesondere der berühmten Portsmouth Dockyards, u.a. mit dem Museumsschiff HMS Victory) ist Lee ideal. Und auch als kostengünstige Alternative für einen Overnight-Besuch in Southampton ist Lee geeignet.

Der Platz ist ein ehemaliger Navy-Platz (Kennung damals EGUS) und verfügt aber über eine 1300 Meter lange Asphaltpiste. Nachdem er vor einigen Jahren schon eimal quasi "dicht" war, wurde er u.a. von der AOPA UK gerettet und ist heute wieder im Gange und ein daher positives Beispiel. Er wird seitdem Jahr für Jahr ein bisschen modernisiert; er ist auch wieder lizensiert. Seit 2016 wird der Platz, der bis dahin auch "Daedalus Airfield" hieß, nun auch als "Solent Airport" vermarktet. Insgesamt möchte man nun auch die "große" GA (also alles von der TBM aufwärts) anlocken, was möglicherweise für die "kleine" GA Nachteile haben wird, aber bisher gibt es nur wenige Klagen. Unter anderem wird seit 2024 an der Einrichtung eines IFR-Anflugs gearbeitet; bis es soweit ist, wird es aber noch dauern. Bisher sind die Landegebühren noch im vertretbaren, wenn auch schon leicht gehobenen Rahmen. Die Website solentairport.co.uk enthält außerdem sehr gute Informationen, die man unbedingt vorab studieren sollte.

Vorsicht ist beim Anflug hinsichtlich der Luftraumstruktur geboten, denn westlich liegt die Solent CTA und direkt nordöstlich liegt ein militärischer Hubschrauberlandeplatz. Deshalb wird auch beim PPR sehr auf diese Besonderheiten hingewiesen. Es gibt Avgas und Jet. Die Asphaltparkflächen sind sehr begrenzt, so dass man in der Regel auf Gras parken muss, welches manchmal weich ist.

Es gibt vom Abstellplatz aus direkt einen Ausgang (zu Fuß) in Richtung Südwesten, ans Wasser. Man kann also Lee sehr gut als kleinen Zwischenstopp einplanen, um sich ein Stündchen am Wasser, mit Blick auf die Isle of Wight, die Füße zu vertreten. Direkt dort gibt es eine Snackbude. Der Strand ist steinig. Einen Kilometer dem Wasser entlang in Richtung Südosten befindet sich das recht ordentliche Restaurant "On the Water". Seit 2018 gibt es auch ein "Cafe" ("Cafe at 05") direkt am Platz, das aber eben nur Kantine ist. Außerdem befindet sich der Transair Pilot Shop am Platz (Mo-Fr. geöffnet).

Insbesondere eignet sich Lee aber eventuell auch sehr gut als Alternative für das bei längeren Aufenthalten ziemlich teure und beschränkte Southampton (EGHI). Es gibt auch eine lokale Mietwagenfirma, welche auf Anfrage ein Auto am Platz bereitstellt (Fareham Self Drive, Tel. 00441329822334). Aber auch ein UBER vom Flugplatz Lee nach Southampton kostet nur ca. 30 Pfund. Außerdem kann man wie gesagt von Lee aus gut Portsmouth besuchen. Dafür ist es eine kurze Taxifahrt nach Gosport und dann eine noch kürzerer Fährenhüpfer.

Southampton (EGHI)

Die große historische Hafenstadt Südenglands. Der Flughafen liegt nur ein paar Kilometer nordwestlich der Stadt und hat etwas Linienverkehr. Der Platz hat natürlich alle Annehmlichkeiten.

Der Flughafen hat allerdings Ende 2019 mit der FlyBe-Pleite einen Großteil seiner Linienflüge verloren. Dadurch wurden auch die Öffnungszeiten gekürzt.

Für PPR sollte kann sich zunächst einfach an "Airside Operations" wenden. Zum Thema Gebühren: Die Gebühren nur für eine Landung sind mit ca. 40 Pfund eigentlich noch gerade erträglich. Die Parkgebühren (ab zwei Stunden Parken) eigentlich mit ca. 30 Pfund auch noch. Das Problem nur: für das Parken wird, weil der vom Airport direkt betriebene Teil kaum Parkflächen aufweisst, stets an den Handling Agent Signature verwiesen, und dessen Dienste kosten mehrere Hundert Euro! Also Vorsicht! Avgas gibt es auch nicht mehr.

Bekannt ist Southampton wie gesagt für seinen Hafen; es ist ein bisschen das Hamburg Englands, ohne allerdings ansatzweise so schön und aufregend zu sein. Zum Beispiel war Southampton früher der routinemäßige Starthafen der Titanic. Und auch heute noch ist es der wichtigste europäische Startpunkt für Kreuzfahrten. Übrigens wird ein Rundflug über dem Hafen auf Anfrage meist genehmigt.

Ein Bahnhof liegt direkt gegenüber des Airline-Terminals. Von dort fahren regelmäßig Züge ins Stadtzentrum. Insofern sehr komfortabel also.

Old Sarum / (EGLS), Salisbury & Stonehenge

Leider wurde dieser historische (und sehr nützliche, da nahe an Stonehenge und der sehenswerten Stadt Salisbury gelegene) Flugplatz Ende 2019, wohl für immer, de facto geschlossen. Genau genommen ist der nicht zu 100% zu, denn das örtliche Fallschirmsprungunternehmen darf dort noch operieren. Für Gaste aber ist der Platz geschlossen. In Skydemon ist er auch so gekennzeichnet. Hintergrund ist, dass der Eigentümer auf Biegen und Brechen versucht, den Platz ganz zu schließen und ein Wohngebiet darauf zu errichten. Ein Trauerspiel.

2020 gab es die trotzige Ankündigung des Platzbetreibers, den Platz nun wieder ganz im großen Stil zu eröffnen, während er weiter gegen diejenigen prozessiert, die ihm die Baugenehmigung verweigern. Dass der Platz noch mal eröffnen wird, muss als äußerst unwahrscheinlich bezeichnet werden.

Übrigens kann man grundsätzlich Stonehenge (natürlich mit Sicherheitsmindesthöhe) auch überfliegen und umkreisen. Man sollte dabei aber auf die (ganz knapp nördlich davon beginnende) EG-D125 aufpassen. Außerdem auf die Boscombe ATZ. Allerdings sei gesagt, dass Stonehenge aus der Luft eher "underwhelming" ist, während ein Besuch auf dem Landwege für Interessierte schon eher lohnenswert ist, Hinweis: der ansonsten nahestgelegene Flugplatz ist Thruxton (EGHO). In Salisbury ist die Kathedrale absolut beeindruckend.

Bournemouth (EGHH)

Der Flughafen von Bournemouth eignet sich eigentlich sehr gut für einen sommerlichen Besuch der schönen Strände von Bournemouth, Sandbanks und Swanage, sowieso insgesamt der schönen Gegend des Poole Harbour und der Isle of Purbeck. Leider ist er u.a. wegen obligatorischen Handlings (Bliss Aviation) ziemlich teuer (ca. 110 Pfund mit einer Übernachtung bei weniger als 1 Tonne, 130 Pfund bei 1 bis 1,5 Tonnen; bei 1,5 bis 2 Tonnen sind es ca. 160 Pfund); dafür ist dann aber auch alles da, was man so brauchen kann, also recht gute Öffnungszeiten, lange Asphaltbahn, Treibstoff, IFR-Anflüge, Flugzeugwerkstätten. Bliss operiert nur aus einem "Container"; ist nicht so schön, es tut aber seinen Job. Allerdings gilt der Platz, aufgrund der Gebühren und auch was die gesamten Verfahren angeht, insgesamt nicht mehr als sehr GA-orientiert. chtung: Bliss (ist vor allem eine Flugchule) hat standardgemäß nur von 9-17 Uhr geöffnet. Der Flughafen selbst hat zwar längere Öffnungszeiten, dann muss man Bliss aber entsprechend zur overtime beauftragen und dies auch extra bezahlen.

Bliss kann man aber trotzdem keinen großen Vorwurf machen; sie reagieren prompt auf e-mails, sind freundlich, etc. Außerdem bekommt man kostenlos Getränke. Das alles relativiert die Kosten ein klein wenig. Am Platz gibt es einen Pilot Shop (bei der Firma Bournemouth Avionics). Eine Taxifahrt an den Strand in Bournemouth (echt schön!) kostet ca. 20 Pfund. Dieser liegt laut Trip Advisor Ranking immerhin auf Platz 5 der schönsten Strände Europas. Das ist also wirklich eine Nummer!

Leider gibt es direkt am Flughafen derzeit keine Mietwagen mehr. Man muss dafür also zunächst ein Taxi oder Uber in Richtung Stadt nehmen.

Im Sommer, bei schönem Wetter sei die gesamte Region des Poole Harbour absolut empfohlen. Traumhafte Strände, Dünen, Vegetation, Architektur, Restaurants, Golfplätze, etc. Einer der ganz schönen Flecken der Insel. In Sandbanks (eine Halbinsel mit sehr schönen, sehr teuren Villen) unbedingt mal ins Fischrestaurant "Rick Stein" (reservieren!). Vom Essen her noch beser ist das (einfachere) Shell Bay Restaurant, direkt auf der anderen Seite der Fähre (ebenfalls buchen). Vor allem aber sollte man dort auf die Landspitze bei Studland. Dort sind die Old Harry Rocks und generell wunderbare Kalfsteinkliffs, die ein berühmtes Motiv darstellen.

Die besten Muscheln der Gegend (und vielleicht ganz Englands) gibt es in Swanage, im "Gee Whites", was allerdings "nur" ein einfaches Strandsrestaurant ist. Zwei sehr schöne Golfplätze in der Gegend sind der Parkstone Golfclub und der Purbeck Golf Club. Buchen aber unbedingt notwendig; ersterer hat außerdem Dress Code und ist nicht ganz billig.

Auch die Gegend noch weiter nach Westen ist nicht weniger schön. Auch die riesigen Strände bei Weymouth zählen mit zu den schönsten Europas. Hier befinden sich z.B. die "Lulworth Cove" und die "Durdle Door".

Wer diese Gegend besuchen will, aber die Gebühren in EGHH nicht bezahlen möchte, kann alternativ folgenden, ca. 25 Kilometer nordwestlich gelegenen Platz nutzen:

Compton Abbas (EGHA) / Shaftesbury

Dieser Platz ist ein bisschen das "Burg Feuerstein von UK", also ein beliebtes Sonntagsausflugsziel aufgrund seiner exponierten Lage auf einem Hügel in einer sehr schönen Landschaft. Übrigens ist der Eigentümer seit 2021 der britische Filmregisseur Guy Ritchie.

Es ist ein beliebtes "Cafe" vorhanden (aber letztlich ebenfalls Airport-Food, also keine haute-cuisine). Außerdem gibt es leider oft etwas längere Wartezeiten. Es ist nämlich bei gutem Wetter aufgrund von Zuschauern immer viel los. Die Piste ist Gras und hat etwas Längsprofil und ein paar Wellen, ist aber insgesamt unproblematisch. Sie ist auch im Winterhalbjahr meist ganz gut nutzbar. Sehr gute Infos gibt es wie fast immer auf der platzeigenen Homepage. Wichtig: der Platz ist montags generell geschlossen! Overhead-join wird hier gewünscht (siehe Website); allerdings ist dieser hier etwas anders. Das sollte man sich unbedingt gut anschaut haben; wenn man es falsch macht, wird man hier seit einiger Zeit leider regelmäßig runtergemacht. Landegebühren normal, Parken pro Nacht mit 20 Pfund einen Tick teuer. Camping möglich!

Auch hier ist das Chartern bzw. das Schulen z.B. einer Chipmunk und einer Tiger Moth möglich; es ist allerdings nicht billig.

Das nächstgelegene Städtchen ist Shaftesbury. Es liegt sehr schön oberhalb des Flußtals des Stour und ist vor allem berühmt für die Gold Hill, eine treppenartige, steile Straße mit schönem Landschaftsblick.

Man kann Compton Abbas auch nutzen, um an die Südküste Dorsets (Poole Harbour und Purbeck) zu kommen. Dazu muss man allersdings vom Platz aus ein Taxi nach Blandford Forum nehmen um dort bei einer lokalen Mietwagenfirma (Blandford Vehicle Hire) einen Mietwagen zu nehmen. Das ganze funktioniert also sonntags (und meist auch samstags nachmittags) nicht. Ob man damit allzu viel Geld spart, ist aber fraglich. In jedem Fall ist Compton Abbas ein viel schönerer Platz als Bournemouth.

EG-D2 bis 9, EG-D12 bis 26 und EG-D34 bis 40

Zwischen Shoreham im Osten und Falmouth ganz im Westen befinde sich vor Englands Südküste insgeamt drei große Cluster mit Danger Areas. Zur Erinnerung: in UK darf man durch aktive Danger Areas nicht einfach so "auf eigene Gefahr" durchfliegen! Konkret sind es einmal die EG-Ds 12-31 (zwischen Bournemouth und Exeter), EG-Ds 2-9 (zwischen Torquay und Falmouth) sowie EG-D36-40 (zwischen Bournemouth und Shoreham). Unbedingt beachten! Allerdings sei gesagt, dass diese mittlerweile nur noch recht selten aktiv sind, Info erteilt London Information auf der 124,75, bzw auch Direkt Plymouth Military auf 124,15 und 121,25. Vor allem aber ist Skydemon hier eine große Hife, weil in der Regel jene Gebiete, die aktiviert sind, farblich auf der Karte fett markiert werden.

Die Städte Bath und Bristol

Die etwas südöstlich von Bristol in der Grafschaft Somerset gelegene Stadt Bath ist eine der sehenswertesten kleineren Städte von Südengland. Sie ist als Kur- und Heilbad der Römer berühmt geworden. Die Altstadt ist heute UNESCO-Weltkulturerbe. Das nicht weit von Bath entfernte Bradford-on-Avon ist auch sehr hübsch; viel kleiner natürlich aber dafür auch nicht so stark von Touristen frequentiert.

Leider verfügt ausgerechnet diese schöne Stadt und Region über keinen wirklich guten, mit Ashphaltpiste ausgestatteten Flugplatz. Dasselbe gilt leider für die ebenfalls besuchenswerte Stadt Bristol, deren großer Flughafen ist für die GA sehr teuer und es gibt keine Alternative mit Apshaltpiste. Dennoch sollen, um einen Besuch zu erleichtern, hier alle in Frage kommenden Plätze in der Nähe genannt sein. Sie lassen sich überwiegend nicht im Jeppesen finden, sondern nur in den britischen Flight Guides, in Skydemon, bzw. teilweise im Internet.

Badminton (1300 Meter Gras, allerdings mit westlich stark versetzter Schwelle) liegt nordöstlich von Bath, ist allerdings schon sehr weit weg (knapp 20 km). Es gibt auch sonst neben einem kleinen Hangar nichts am Platz. Keine ULs erlaubt.

Wadswick Strip liegt ca. 8 km ost-nordöstlich und hat eine physisch 630m lange Graspiste (guter Zustand). Sie steigt in Richtung Westen spürbar an. Gäste sind willkommen. Dies wohl der für Bath (und auch für Bradford-on-Avon) beste und am nahesten gelegene Strip. Es gibt dort neben dem Platz einen (7 Tage die Woche geöffneten) riesigen und beliebten Country-Store mit Restaurant ("Forage") - ideal um an ein Taxi zu kommen und die Wartezeit zu überbrücken. Eine geeignete Taxifirma ist Adrian's Tax (Tel. 07967333490; Kosten pro Strecke 22-30 Pfund). Die Landegebühr wird im Shop bezahlt. Der Platz ist unter Briten sehr beliebt. PPR über die Website des Platzes. Leider gibt es an der Ostseite des Platzes direkt angrenzend einen Tontaubenschießplatz, und es kommt je nach Parkposition vor, dass Scherbenteile auf abgestellte Flugzeuge fallen; im Zweifel besser ganz am Westende der Piste Parken.

Garston Farm liegt ca. 9 km nord-nordöstlich von Bath und hat knapp 800 Meter Gras (nicht nur 700, wie angegeben). Dieser Platz ist damit für einen Besuch neben Wadswick Strip wohl am meisten zu empfehlen. Sehr netter Eigentümer (Mike). Ein Taxi nach Bath kostet ca. 25 Pfund. In jedem Fall ist dieser Platz am geeignetsten für einen Besuch in Bristol; die Taxikosten dürfen ähntlich sein. In dem direkt angrenzenden Örtchen Marshfield gibt es einen guten Gastro-Pub ("The Catherine Wheel", Montag mittags geschlpssen).

White Ox Mead Airstrip ist mit ca. 6 km Distanz (südwestlich) der geographisch naheste Platz zu Bath, hat aber leider nur 520 Meter Gras. Die östliche Hälfte der Piste fällt in Richtung Bahnende außerdem spürbar ab. Sonst gut.

Brown Shutters Farm gilt als sehr freundlich. Auch hier ist die längere der beiden Pisten aber nur 550 Meter lang und es gibt Hindernisse, Pistenprofil, Unebenheiten, etc. Sonst sehr freundlich. Auch hier gibt es einen Farm Shop + ein Café um die Ecke. Einen recht kurzen Fußmarsch entfernt gibt es außerdem eines der ältesten Pubs Englands (The George Inn).

Und nun zu Optionen für einen Besuch der Stadt Bristol. Vorweg: wer Asphalt und IFR braucht hat für Bristol leider nicht viele gute Optionen.

Bristol (EGGD) ist leider wie angesprochen sehr teuer für die GA. Das Handling für kleine GA-Flieger übernimmt die lokale Flugschule "Bristol Flying". In Summe muss man für einen Zweitonner mit einer Übernachtung in Summe mit ca. 300 Pfund rechnen. Aber die Schule ist darn nicht schuld: der Großteil der Gebühren fließt flughafenseitig ab.

Die GA befindet sich auf der Südseite des Flughafens; von der Nordseite des Flughafens (dort, wo das Airline-Terminal ist) kann man einen Mietwagen nehmen und es fahren regelmässig Linienbusse, nach Bristol und auch nach Bath.

Auch Bristol ist eine teils schöne und interessante Stadt. Insbesondere das Hafenviertel, die "Harbourside", ist sehr schön geworden und erinnert etwas an die Hafencity in Hamburg. Vor allem aber die berühmte Hängebrücke über den Fluss Avon im Stadtteil Clifdon muss man gesehen haben. Toll! Außerhalb von Bristol sollte man den Ort Wells besuchen, weil er, trotz seiner bescheidenen Größe, eine riesige und historisch bedeutsame Kathedrale hat. Er hat auch sonst ein sehr schönes, mittelalterlich geprägtes Stadtbild.

Der zur Stadt Bristol am nahesten gelegene "Strip" mit zumindest etwas Infrastruktur ist wohl Garston Farm (siehe weiter oben).

Eine bezahlbare und sehr ordentliche IFR-Alternative für diese Region ist noch Gloucester (EGBJ); dies r jahrelang einer der in der britischen GA-Szene beliebtesten Kleinflughäfen und gleichzeitig mit ca. 80.000 Flugbewegungen pro Jahr auch der betriebsamste in ganz UK. Leider it dieer Platz eit einigen Jahren trk uf dem absteigenden Ast; es wird davon ausgegangen, dass er geschlossen werden soll. Teilweise gibt es am Wochenende keine ATC und der Platz ist dann für Externe komplett geschlossen (ähnlich wie Cambridge EGSC) . Schade. Immerhin gibt es auf Voranmeldung Mietautos. Siehe weiter unten unter "Cotswolds". Es sind ca. 40 Minuten Autobahn bis nach Bristol und von dort noch mal 20 Minuten bis nach Bath.

Branscombe Farm

Zurück an die Südküste... Ein Stück östlich der Stadt Exeter, entlang der hier weiterhin sehr schönen und naturbelassenen Küste Südwestenglands ("Jurassic Coast"), gibt es zwischen Sidmouth und Seaton diesen weiteren kleinen Grasplatz. Es handelt sich genauer gesagt um eine Campinganlage, die einen eigenen Airstrip mit 650 Metern Länge hat. Natürlich streng PPR. Ein telefonische Briefing ist wegen Lärmschutz Pflicht. Der Chef heißt Zac und ist aber sehr freundlich. Natürtlch kann man campen. Eine Anflugkarte gibt es auf der Website des Campingplatzes. ULs werden hier nicht zugelassen. Der Bereich westlich der der Piste ist nicht hindernisfrei. Somit ist der Platz nicht ganz trivial.

Fünf Minuten zu Fuß in Richtung Strand runter gibt es ein Gästehaus (Branscombe House). Weitere 10 Minuten die Straße weiter runter gibt es einen richtigen schönen Pub (The Fountain Head). An den Strand sind es von dort ca. weitere 15 Minuten Fußmarsch. Ambitionierte Wanderer kommen hier auf ihre Kosten; ostwärts der Küste entllang kommt man nach Beer und dann nach Seaton; eine schöne Route ("Devon Coastal Path").

[ACHTUNG: leider hat dieser Platz bisher kein "Certificate of Agreement" vom britischen Zoll erhalten. Daher kann dieser Platz bis auf Weiteres nicht für internationale Flüge genutzt werden.]

Dunkeswell (EGTU)

Ein freundlicher, großer GA-Platz in der Region Devon/Exeter, der zwar nicht in unmittelbarer Nähe zur Küste liegt, aber dennoch nützlich ist. Dies vor allem, weil es recht nah (in Honiton) eine Mietwagenfirma gibt (To AN Fro) die sehr bequem und zu noch gerade akzeptablen Preisen Mietwagen an den Platz stellt und wieder abholt. (Hinweis: (der zur Erkundung der Region eigentlich besser gelegene Platz Exeter hat, weil es dort derzeit keine Linienflüge mehr gibt, keine Autos am Platz, und auch deutlich höhere Landegebühren).

PPR geht über ein kurzes Webformular. Bedenken: der Platz liegt auf über 800 Fuß; bei niedrigen Wolken kann dies alles von Nachteil sein. Bei gutem Wetter hingegen gibt es viel Verkehr. Parken erfolgt auf gutem Gras hinter dem C-Gebäude. Landegebühren können vor Ort, aber außerdem auch per aerops bezahlt werden. Der Autoschlüssel wird, wenn man einen Wagen gebucht hat beim freundlichen Flugplatzpersonal hinterlegt. Es gibt ein Cafe am Platz. Die Gebühren sind absolut moderat.

Exeter (EGTE)

Exeter ist die bedeutendste Großstadt im eher ländlich geprägten Südwesten Englands. Es gibt ein wenig regelmäßigen Linienverkehr. PPR bekommt man von der Flugschule Aviation South West. Die Gebühren sind nicht günstig, aber für SEPs bis 1800 kg MTOW gerade noch im erträglichen Bereich (ca. 80 Pfund inkl. einer Nacht Parken; bei unter einer Tonne deutlich weniger); darüber fällt auch noch Handling an. Parken von kleinen SEPs ist in der Regel auf Gras, mit Glück und bei Bedarf auch auf dem asphaltierten South Apron. Hi-Vis nicht vergessen und den markierten Wegen entlanggehen bis hinter das Airline-Terminal (es ist etwas weit bis zum Charlie-Office!). Dabei kreuzt man auch den Haupttaxiway (Charlie) in Richtung Süden.

Es gibt Mietwagen am Platz (z.B. Budget), allerdings meist recht teuer. Der Platz ist ein guter Startpunkt für Reisen in die Grafschaft Devon und sogar bis nach Cornwall. Nicht unterschätzen sollte man aber die teilweise sehr langen Fahrzeiten, denn die meisten Straßen in dieser Gegend lassen nur sehr geringe Durchschnittsgeschwindigkeiten zu.

Es gibt aber auch eine Busverbindung in die Universitätsstadt Exeter. Diese hat eine lange Geschichte und hat auch heute noch ein paar recht schöne, mittelalterlich geprägte Ecken; kann man sich durchaus mal ansehen. Sehenswert sind die Kathedrale und die Gegend rum um den Fluss Exe (Quasyside). Ein Highlight ist die Stadt trotzdem nicht.

Highlight der Grafschaft Devon ist der Bereich im Süden, ab Torquay (die "Englische Riviera"), wo auch im Winter ein sehr mildes Klima herrscht. Torquay selbst ist im Hafenbereich schon zum Teil recht morbide und es gibt dort nur wenige gute Restaurants; die Wohngegenden auf und Blicke von der Halbinsel östlich des Stadtkerns sind aber sehr nett. Idyllischer wird die Region aber südlich davon, also ab ca. Brixham. Die ist übrigens ein bübscher Ort und by the way der immer noch größte Fischereihafen Englands. Unbedingt muss man nach Dartmouth, wozu man ab Kingswear eine kurze Autofähre nimmt. In Dartmouth gibt es auch gute und zum Teil edle Restaurants (dieser Ort gehört immobilientechnisch zu den teuersten in UK). Unbedingt auch die Gegend südlich davon erkunden; dort gibt es zum Teil sehr schöne kleine Buchten und große Badestrände.

Bolt Head /Salcombe

*Der* Geheimtipp für den Südwesten Englands. Der kleine, sehr gepflegte 650-Meter (mit 600 Metern ausgewiesene) Grasplatz Bolt Head liegt in Dorset, zwischen Exeter und Plymouth, quasi direkt an der Küste, oberhalb steiler Klippen. Die Gegend ist atemberaubend schön und das nahe gelegene Urlaubsstädtchen Salcombe (ähnlich wie Dartmouth, aber kleiner) ist sehr liebenswert. Die Immobilienpreise gehören zu den höchsten in ganz England (weil sehr viele reiche Londoner hier einen Zweitwohnsitz haben). Auch für Touris ist es natürlich nicht ganz billig. Im Sommer ist Salcombe ein berühmtes Wassersportmekka und an den hübschen kleinen Stränden wird fleißig gebadet. Es gibt mehrere Pubs, Bistros und Restaurants. Taxinummern: Clarks Cars 01548 842914; Moonrakers Taxis 01548 560231. Unbedingt den Fahrer die "scenic route" über den South Beach und die Cliff Road in den Ortskern fahren lassen. Kostet ca. 18 Pfund. In Salcombe unbedingt ins Restaurant "Dick and Will's", der Blick von der Terasse ist super; im Sommer tummeln sich die Boote nur so im Wasser.

Der Flugplatz ist Teil einer Campinganlage / Bungalowsiedlung, die aber einen guten Kilometer von der Piste entfernt liegt. Die Landegebühr von 20 Pfund bezahlt man per "honesty-box". Platz-Infos nicht in der AIP (nicht lizensiert). Auch im Jeppesen gibt es ihn nicht. Infos daher in den britischen Pilot-Guides oder auf der platzeigenen Website. Laute Maschinen ("mit über 200 PS") werden noch selten genehmigt; die Eigner versuchen, die Nachbarn bei Laune zu halten. Auf jeden Fall sollte man bei An- und Abflug die Lärmschutzzonen meiden (siehe Website des Platzes). Der Platz ist nur im Sommerhalbjahr geöffnet.

Fußläufig ca. einen Kilometer westlich des Platzes gibt es das hübsche Hotel und das Restaurant "Soar Mill Cove". Dort kann man täglich auch als Nicht-Überbachtungsgast Mittagessen oder klassisch "afternoon tea" nehmen. Sonst aber sollte man unbedingt ein paar Stunden Zeit mitbringen und mit dem Taxi nach Salcombe fahren. Wer bereits ist ein bisschen zu marschieren, kann auch zu Fuß hinunter nach Salcombe gehen oder zumindest bis zum South Sands Beach, von wo aus man mit einer kurzen, aber sehr schönen Fährfahrt (alle 30 Minuten) in den Ortskern von Salcombe gelangen kann. Man sollte sich dann allerdings vorher sehr genau auf google maps die Fußmarschroute anschauen, damit man nicht unnötig viel Strecke macht.

Plymouth

Der Platz (EGHD) wurde leider Anfang 2012 geschlossen. Zwar gibt es eine Initiative, den Platz wieder zu eröffnen; dazu wird es allerdings wenn überhaupt erst in fernerer Zukunft kommen.

Lundy Island

Dies ist eine sehr kleine Insel mitten im Mündungsgebiet des Bristol Channel. Dort gibt es (allerdings vor allem zu Ambulanzzwecken) einen sehr rustikalen kleinen Flugplatz, den Lundy Island Airstrip, welcher aber sehr anspruchsvoll, kurz (max. 400 Meter) und vor allem sehr uneben ist. Wenn überhaupt nur mit robustem, STOL-fähigem Flieger empfohlen. Oder eben mit dem Helikopter. Die Piste ist nur durch ein paar weiße Steine markiert. Es können Schafe darauf sein. Die Landegebühr ist für das Gebotene etwas hoch. Man kann vom Platz aus zu Fuß ins nah gelegene Pub "Marisco Tavern" (der einzige auf der Insel!) spazieren. In der Nähe gibt es auch einen Shop und ein Bed 'n Breakfast. Kaum Handyempfang.

Einen schönen kleinen Bericht über einen Flug nach Lundy (sogar mit einer eher "gewöhnlichen" Cessna Hawk XP) gibt es hier,

Jedes Jahr findet ein Fly-In auf Lundy statt, meist ca. Ende Juli. Genauer gesagt wird zwar jedes Jahr eins geplant, oft wird es dann aber bei schlechtem Wetter kurzfristig abgesagt. Geplanter Termin für 2024 ist der 4. August. Kontakt: Pete White, +44805805679, pete@aeronca.co.uk

"The Cotswolds"

Als "Cotswolds" wird eine ländliche Gegend im Westen Südenglands genannt, die mitunter auch als das Herz Englands bezeichnet wird. Es handelt sich um eine leicht hügelige Landschaft, die sich über die Teile der Grafschaften Gloucestershire, Oxfordshire und Warwickshire erstreckt. Nördlich werden die Cotswold Hills durch den Fluss Avon begrenzt, östlich durch die Stadt Oxford, westlich durch Cheltenham und südlich durch das Tal der Themse und Städte wie Lechlade und Fairford. Auch Bath liegt an deren Rande. Die Cotswolds sind damit gar nicht mal so groß.

Typische Städtchen dieser Region sind Broadway, Burford, Chipping Norton, Moreton-in-Marsh, Painswick, und Stow-on-the-Wold, letztere z.B. mit einigen kleinen Galerien und Antiqquitätenäden. Auch das Dorf Chipping Campden ist bekannt für sein Kunsthandwerkszentrum. Bourton-on-the-Water mit seinen kleinen Brücken und Kanälen gilt das das Klein-Venedig des Cotswolds. In Dörfern wie Naunton scheint die Zeit nahezu komplett still stehen geblieben zu sein. Castle Combe sollte man auch besichtigen.

Außerhalb der Orte liegen hinter endlos langen Steinmauern wunderbare Landsitze. Die von Hässlichkeiten wie Shoppingcentern, Industriegebieten und Großtankstellen verschonte Landschaft ist eine Augenweide.

Für VFR-Flieger eignen sich für einen Besuch dieser Gegend insbesondere die nahen Flugplätze Enstone (EGTN), Kemble - Costswold Airport (EGBP) und ggf. auch Wellesbourne-Mountford (EGBW), wobei man bei letzterem in unmittelbarer Nähe auch die hübsche Heimatstadt von Shakespeare, Stratford upon Avon, besuchen kann. Kemble-Cotswold Airport hat seit Mitte 2021 zwar einen IFR-Anflug bekommen; dieser ist aber leider mit gesondertem PPR benutzbar. Die nahe und charmante Stadt Cirencester gitl ein wenig als die Hauptstadt der Costswolds. Auch Oaksey Park (EGTW), ein durch und durch beliebter Grasplatz in der Nähe kommt als Besuch dafür in Frage.

Für IFR-Piloten eignet sich der Platz Gloucester (EGBJ), da bezahlbar (bei Inlandsflug) und voll auf GA eingestellt, allerdings mit den weiter oben genannten Einchränkungen. Es gibt ein recht nettes Cafe ("The Aviator") am Platz. Außerdem kann man hier direkt am Platz einen Mietwagen nehmen, wenn dieser vorher bei der OPS-Stelle bestellt wird. Bei der Gelegenheit sollte man dann aber auch die berühmte Kathedrale von Gloucester besichtigen. Abgesehen davon ist Gloucester aber nicht sehr sehenswert; Cheltenham ist defintiv hübscher.

Für den Ostrand der Cotswolds kommt auch Oxford (EGTK) noch als weiterer IFR-Platz mit guter Infrastruktur und sehr moderaten Preisen in Frage; für weitere Details dazu siehe den Abschnitt "Die Universitätsstädte". Wer wirklich mitten drin landen möchte: es gibt dort - nahe Bourton-on-the-Water, einen Privatflugplatz namens Upper Harford (siehe Skydemon). Bei Bedarf vermittle ich gerne Kontakt zum Eigentümer. Allerdings darf man dort leider nicht über Nacht Parken.


© Philipp Tiemann
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