Die Isle of Man ist eine mittelgroße Insel mitten in der irischen See, auf halbem Weg von England nach Irland. Innerhalb Europas hat sie einen Sonderstatus; sie ist zwar als autonomer Kronbesitz direkt der Britischen Krone unterstellt, ist aber nicht Teil des Vereinigten Königreichs und daher auch nicht Teil der EU. Dafür aber Teil einer Zollunion mit UK. Es sei an dieser Stelle nur kurz auf die besonderen GAR-Fristen verwiesen, die bei Flügen von und zu der Isle of Man gelten (mehr dazu im Abschnitt "Zoll/Einreise").
Bekannt ist die Isle of Man vor allem für das jährliche spektakuläre und mitunter sehr unfallträchtige Motorradrennen "Tourist Trophy" (abgekürzt: "TT"). Aber auch sonst hat diese grüne Insel natürlich ihre Reize. In der Tat: wer mit Motorradsport nichts am Hut hat, sollte einen Abstecher auf die Isle of Man während der Trophy absolut meiden. Es gibt aber über die TT hinaus speziell im Spätsommer noch ein paar weitere kleinere Rennveranstaltungen auf der Insel.
Auch auf der Isle of Man gab es früher insgesamt vier für die kleine GA anfliegbare Plätze. Leider sind die drei kleineren Plätze alle nach und nach geschlossen oder zumindest für Gäste unzugänglich gemacht worden. Geblieben ist damit im Prinzip nur der Flughafen Ronaldsway im Süden der Insel.
Die "Hauptstadt" der Insel ist Douglas, welche sich ca. 10 Kilometer nordöstlich des Flughafens befindet. Sie gilt allerdings gemeinhin nicht als besonders attraktiv. Es gibt zwar einige v.a. viktorinaische Bauten, vor allem Hotels, die von Zeiten zeugen, als die Massen hier wirklich noch Urlaub machten (bis ca. in die 60er Jahre) aber viele von Ihnen sind geschlossen. Als ganz nett gilt mit seinen engen Gassen und seinem kleinen Fischereihafen hingegen das Örtchen Castletown, welches außerdem auch sehr viel näher zum Flughafen liegt. Das namensgebende Schloss ist eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Schlößer der Welt. Auch Abstecher nach Port Erin und Peel lohnen sich. Man kommt auf der gesamten Insel recht gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln umher. U.a. gibt es auch einen beliebten (aber natürlich langsamen) alten "Steam Train", welcher in der Tat viktorianische Vibes versprüht.
Allerdings sei gesagt, dass die Isle of Man so ziemlich das schlechteste Wetter der gesamten Britischen Inseln hat. Insbesondere im Winter kann es manchmal wochenlang grau sein, aber selbst im Sommer hat man sehr oft mit tiefen Wolken zu kämpfen.
Isle of Man / Ronaldsway (EGNS)
Der Flughafen hat durchaus eine gewisse Größe und dadurch dass er der einzige der Insel ist, eine Mischung aus Linienverkehr, Fracht, Geschäftsluftfahrt und privater GA. Die "große" Luftfahrt spielt sich auf dem nördlichen Vorfeld ab. Kleine Motorflugzeuge sind teilweise ganz im Südosten des Airports zu Hause. Es wird für jeden Flug ein Flugplan gefordert.
Handling ist auch für kleine GA-Maschinen Pflicht und man hat sich im Vorwege bei einem Handling-Agent anzumelden. Seit 2022 gibt es zwei Optionen: "The Private Jet Company" macht - trotz des hochtrabenden Namens - für halbwegs moderates Geld das Handling von externen GA-Flugzeugen. Es wird allerdings Barzahlung gewünscht! Kontakt: ops@privatejet.co.im.
Vor allem aber hat sich der Luftfahrtenthusiast Mark Langley mit seiner kleinen Firma "3Legs Aviation Services" als Handling Agent akkreditieren lassen und bietet ebenfalls gut bezahlbares Handling an. Er bekommt von allen Piloten die da waren stets beste Noten (dies, ob er - zumindest bisher - kaum eigene Infrastruktur bieten kann).
Kontakt: +44 (0)7624 412549, info@3legsaviationservices.com.
Kosten dort nur ca. 60-70 Pfund für alles. Leider gibt es nur wenige Parkpositionen für externe GA (obwohl der Flughäfen massig Platz hat), so dass an schönen Sommerwochenenden schon mal alle belegt sein können; das kommt aber eher selten vor. Außerdem macht ATC an diesem Platz verordnete Pausen, so dass es zeitweise Fenster gibt, wo man nicht starten oder landen kann (siehe NOTAMs).
Die moderaten Preise gelten aber wie angedeutet nicht am TT-Wochenende!
Man muss sich trotz Anmeldung bei seinem Handling-Agent aber dann trotzdem selbst beim Airport anmelden, über ein kurzes Webformular auf der Website des Flugplatzes.
Geparkt werden Leichtflugzeuge, die von 3Legs gehandelt werden auf der Parking Area "Victor". Es gibt auf der Südseite des Airports ein Cafe, die recht nette "Cafe-Bar Two Six". Auf der Nordseite des Flughafens gibt es natürlich auch Mietwagen.
Avgas gibt es von Shell, allerdings eher teuer. Man kann aber auf dort getankten Treibstoff grundsätzlich auch den Duty Drawback machen. Ansonsten hat der Platz natürlich als internationaler Hauptstadtflughafen jede nur erdenkliche Infrastruktur.
Kurz zum Thema Zoll: Der Airport der Isle of Man (Ronaldsway, EGNS) ist ein Speziallfall, da er zwar Zoll und Immigration hat, allerdings keine Polizei. Daher muss man bei solchen Flügen, die polizeilich relevant sind (also solche von und nach Irland, Nordirland, Großbritannien und den Kanalinseln) auch für dieses Ende des Fluges die entsprechenden 12-Stunden-Frist berücksichtigen (siehe auch Abschnitt "Zoll/Einreise").
Flugplätze "Andreas" und "Jurby"
Nur der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass es im Norden der Isle of Man, nahe der Stadt Ramsey noch einen weiteren, kleinen Flugplatz mit dem Namen "Andreas" gibt (siehe Pooley's oder AFE), auf dem vorwiegend Segelflug stattfindet. Es sei aber gesagt, dass die Oberfläche der beiden noch in Betrieb befindlichen ehemaligen Zweiter-Weltkriegspisten sehr schlecht ist. Außerdem wird meines Wissens zumindest derzeit generell Externen kein PPR gewährt (was möglicherweise wiederum mit der schlechten Piste zusammenhängt). In Skydemon ist der Platz mittlweile sogar als geschlossen gekennzeichnet, obwohl es weiterhin ein paar dort stationierte Flugzeuge gibt. Auch der Flugplatz "Jurby" ist mittlerweile geschlossen.